laut.de-Kritik

Freestyle vom Meister der Verschachtelung.

Review von

Im Vorfeld der Veröffentlichung von Solaris kursierten Meldungen, wonach Rupert Parkes nicht mehr ausschließlich Drum´n´Bass produziere, sondern sich auch mit anderen Dingen wie Deephouse beschäftige. Während der Rest der Szene sich auf seine Oldschool besinnt, probiert sich der Meister der Verschachtelung an der Musik, mit der er aufgewachsen ist. Auf der einen Seite kommt dieser Schritt ziemlich überraschend, andererseits erreichte Parkes bereits auf dem Vorgängeralbum "Modus Operandi" ein Maß an technischer Perfektion, das nicht wenige schon als zu verkopft betrachteten. Daher ist die musikalische Umorientierung eine naheliegende Entscheidung.

Zunächst einmal ist Solaris kein reines Deephouse Album geworden, allenfalls ein Drittel der Tracks können als solcher bezeichnet werden. Vielmehr besticht diese Platte durch eine vielfältige Bandbreite an verschiedenen Stilen. Parkes versucht sich gekonnt im Freestyle, dennoch klingen die beiden ersten Tracks, irgendwo angesiedelt zwischen Hip Hop und Breakbeat, typisch nach good ol' Photek.

"Glamourama", "Mine To Give" mit Vocalist Robert Owens und das Titelstück "Solaris" widerspiegeln eindeutig seine Housewurzeln aus vergangenen Tagen. Allerdings besitzt der Gesang von Owens, der bei "Can’t Come Down" ebenfalls die Stimmbänder strapazieren darf, einen nicht unerheblichen und auf Dauer fies nervenden Schmalzfaktor. Die Entscheidung, ob das wirklich sein musste, bleibt jedem selbst überlassen.

Das Ende von Solaris könnte problemlos als Untermalung für einen Sci-Fi Film herhalten. Vangelis und der Bladerunner lassen grüssen. Tatsächlich gehören "Lost Blue Heaven" und "Under The Palms" zum Score des Films "Unter den Palmen" von Parkes' Ehefrau Miriam Kruishoop, den selbstverständlich Photek himself eingespielt hat. Ach, zu guter Letzt hat mit "Infinity" auch noch klassischer Trommel und Bass seinen Platz erhalten.

Der Sound mag sich gewandelt haben, er trägt dennoch unverkennbar des Meisters Handschrift. Wer Photeks Platten zu schätzen weiß, wird mit Solaris genauso großen Spass haben.

Trackliste

  1. 1. Terminus
  2. 2. Junk
  3. 3. Glamourama
  4. 4. Mine To give
  5. 5. Can't Come Down
  6. 6. Infinity
  7. 7. Solaris
  8. 8. Aura
  9. 9. Halogen
  10. 10. Lost Blue Heaven
  11. 11. Under The Palms

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