laut.de-Kritik

Exponierte DJs, feine Trackauswahl.

Review von

Insgesamt achtmal hat die "The Kings Of..."-Serie von Rapster Records bereits musikalische Perlen im Mix präsentiert. Egal ob Reggae, Techno, House, Hip Hop oder Disco, stets wussten die Mix-Compilations mit exponierten DJ-Persönlichkeiten und einer feinen Trackauswahl zu überzeugen. Bei der neunten Auflage der Compilation-Reihe geben sich nun "The Kings Of Electro" die Ehre. Am Mixer sind mit Playgroup aka Trevor Jackson und Alter Ego zwei ausgewiesene Experten des Genres.

Jackson hat sich seit Mitte der 90er Jahre als Chef des Labels Output Recordings sowie als DJ und Produzent international profiliert. Bands wie The Rapture, LCD Soundsystem und Black Strobe verhalf er auf seinem Label zu ihren ersten Releases.

Als DJ gehört er dank seines "DJ-Kicks"-Albums 2002 zu den weltweiten Top-Playern der Szene. Die Zeit bis zur Veröffentlichung eines neuen Playgroup-Albums Ende dieses Jahres überbrückt Jackson mit seinem Auftritt in der "The Kings Of..."-Reihe.

Seinen breiten musikalischen Background voll ausspielend, wendet sich Jackson den Wurzeln von Electro in den frühen 80er Jahren zu. In verschiedenen Genres wenden sich in dieser Zeit Produzenten neuen Beatstrukturen zu, die später dann unter eben diesem Schlagwort verhandelt werden. In Europa sind es New Wave und Industrial-Acts wie Visage und Chris & Cosey, die auf "The Kings Of Electro" mit "Pleasure Boys" und "This Is Me" vertreten sind.

Gleichzeitig pulsiert in New York ein neuer Groove. Aus dem Hip Hop kommend, gehören Hashim mit "Al Nafyish", Dynamix 2 mit "Just Give The DJ A Break" und Fearless 4 mit "Just Rock" zu den Protagonisten der neuen Szene.

In Detroit geben Produzenten wie Juan Atkins Electro einen düster-technischen Beigeschmack und legen damit den Grundstein für ein ganz neues Genre, das wenige Jahre später in den Mainstream durchschlagen sollte: Techno. Im Mix von Trevor Jackson kommen die unterschiedlichen Wurzeln von Electro stimmig zusammen.

Der zweite Teil hat den Fokus deutlicher in der Jetztzeit. Alter Ego alias Roman Flügel und Jörn-Elling Wuttke haben Trackauswahl und Mix übernommen. Wie Jackson seit beinahe zwei Jahrzehnten als DJs, Produzenten und Labelbetreiber erfolgreich, ist Electro für sie in erster Linie mit Detroit verbunden.

Ein Blick auf die Tracklist liest sich denn auch wie ein Who-Is-Who der dortigen Produzenten-Szene: Carl Craig, Daniel Bell, Detroit Grand Pubahs, Kenny Larkin, Dopplereffekt, Plastikman, Robert Hood und Underground Resistance sind hier zu finden.

Europäische Acts wie Maurizio, Azzido Da Bass, Chicken Lips und Acid Jesus, das Alter Ego-Vorläuferprojekt vervollständigen das Set. Die Stimmung ist erwartungsgemäß deutlich düsterer als bei Jackson. Als kühlen Technizismus interpretieren Alter Ego Electro.

Mit beiden CDs zusammen hat man mehr als nur einen guten Blick auf das Electro-Genre. Jeder Mix für sich lebt von der Begeisterung, mit der die DJs hier zu Werke gehen. Auf die zehnte Auflage der "The Kings Of..."-Serie darf man sich schon jetzt freuen. Mal sehen was sich die Rapster-Macher zum Jubiläum einfallen lassen?

Trackliste

CD1: Playgroup - The History

  1. 1. Chris & Cosey - This Is Me
  2. 2. Just Ice - Turbocharged
  3. 3. Original Concept - Knowledge Me (Xtra Beats)
  4. 4. Whodini - Magic's Wand
  5. 5. Tilt - Arcade Funk
  6. 6. Dynamix 2 - Just Give The DJ A Break
  7. 7. Mr & Mrs Dale - It's You
  8. 8. Energize - Report To The Dancefloor
  9. 9. Hashim - Al Nafyish
  10. 10. Visage - Pleasure Boys (Dance Mix)
  11. 11. Model 500 - No Ufo's
  12. 12. Fearless 4 - Just Rock
  13. 13. Basstronic - Unknown DJ (Instrumental)
  14. 14. Ryuchi Sakamoto - Riot In Lagos
  15. 15. Vanity 6 - Make Up
  16. 16. C Bank - One More Shot
  17. 17. High Fidelity 3 – B-Boys Breakdance (Dub)
  18. 18. Deee Lite - What Is Love (Holographic Goatee Mix)
  19. 19. Junior Wilson - Dock Of The Bay (Version)

CD2: Alter Ego - The Present

  1. 1. Psyche - Neurotic Behaviour
  2. 2. Daniel Bell - Baby Judy
  3. 3. Modeler - Mint Condition
  4. 4. Maurizio - M4
  5. 5. Azzido Da Bass - Dooms Night
  6. 6. Detroit Grand Pubahs - Big Onion (Joakim Remix)
  7. 7. Chicken Lips - He Not In
  8. 8. Kenny Larkin - Colonize
  9. 9. Dopplereffekt - Cellularphone
  10. 10. Elastic Reality - Cassa De X
  11. 11. Low Res - Amuck
  12. 12. Plastikman - Kricket
  13. 13. Acid Jesus - Radium
  14. 14. Robert Hood - Minus
  15. 15. Mu - Chair Girl
  16. 16. Galaxy To Galaxy - Jupiter Jazz

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