laut.de-Kritik

Der Anfang von etwas ganz Großem!

Review von

Es ist.... der Anfang! Der Anfang von etwas Großem. Der Einstieg in Powderfingers vierte Platte "Odyssey Number Five" heißt "Waiting For The Sun" und ist vielleicht der schönste Song des Albums. Er zeigt uns auf alle Fälle den Ort, an dem die fünf Australier inzwischen auf die Sonne warten: inmitten eines orchestralen Popsongs, der alles vereint, was balladenhafte Rockmusik heutzutage ausmacht!

In ihrer Heimat zählen sie schon längst zu den ganz Großen. Man schreibt ihnen zu, die Midnight Oil der heutigen Generation zu sein, zumindest das nächste, was man in Richtung dieser Ausnahmeband vielleicht heutzutage noch bekommen kann. Gemeint ist damit die Erkenntnis, eine australische Band zu sein, die das gesamt-australische Erbe zu schützen weiß. Wurde auf dem Vorgänger "Internationalist" u. a. Pauline Hanson, die Down Under-Version Jörg Haiders, durchaus kritisch gewürdigt (was der Band gehörigen Respekt von Seiten der sozialistischen Arbeiterschaft einbrachte), so greift z. B. "Like A Dog" die rechts-konservative Regierung an. "If you treat me like a dog/and keep me locked in a cage/I'm not relaxed or comfortable/I'm aggravation and rage".

Powderfinger sind aber nicht nur politisch. Sie können auch Liebe in Rocksongs umsetzen wie kaum eine andere Band. Bernhard Fanning hat Soul im Blut und damit die ultimative Waffe, glaubhaft von Liebe, Trennung und den alltäglichen Beziehungsschmerz zu singen. Doch auch hier stößt man nicht an die Grenze. "Dream on together" heißt die Zeile aus dem Schlusslied "Whatever Makes You Happy", die so treffend, so simpel den Wunsch nach einem großen gemeinsamen Traum ausdrückt. Und Träume sind bekannterweise individuell verschieden, so dass "Odyssey Number Five" für jeden von uns eine Bereicherung darstellen kann. Man muss nur zugänglich sein für schöne, eingängige Melodien, für eine Stimme, die unter die Haut geht, und für eine Botschaft, die einem das Herz erweicht. "My Happiness", die erste Single-Auskopplung, ist die Perfektion für jeden Verliebten: "My happiness is slowly creeping back/now you’re at home". Selten ist orchestrale Begleitung so unaufdringlich und zugleich als ein vollkommenes Muss zu erleben.

Gerade Australien birgt immer wieder Überraschungen in sich, Powderfinger ist eine der schönsten davon. Vielleicht ist es ihr besonderes Geschick und gleichzeitig ihr Fluch, so wunderbare traditionelle Songs mit unglaublichen Überraschungsmomenten zu schreiben. Fanning selber sieht es zumindest so, wenn er sagt, dass "Amerika jetzt die neuen Limp Bizkit will" und damit den bisher noch nicht eingetroffenen internationalen Erfolg von Powderfinger meint. Aber die Australier haben jetzt ihr viertes Album herausgebracht, von denen jedes einzelne mehr war, als manches ge-hypte Werk anderer Musiker. Vielleicht werden sie außerhalb ihrer Heimat nie den ganz großen Erfolg haben. Aber das von mir heraufbeschworene "ganz Große" muss nicht der kommerzielle Erfolg sein. Obwohl sie ihn verdient hätten.

Eine Platte, die ehrliche Gefühle hervor ruft, bewahrt und sich so in die Herzen der Zuhörer spielt. "Odyssey Number Five" ist und bleibt der Anfang von etwas Großem ... auch am Ende!

Trackliste

  1. 1. Waiting For The Sun
  2. 2. My Happiness
  3. 3. The Metre
  4. 4. Like A Dog
  5. 5. Odyssey # 5
  6. 6. Up & Down & Back Again
  7. 7. My Kind Of Scene
  8. 8. These Days
  9. 9. We Should Be Together Now
  10. 10. Thrilloilogy
  11. 11. Whatever Makes You Happy

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