laut.de-Kritik

'Symbol' meets 'Prince': Gemeinsam zurück zu alter Stärke.

Review von

Kündigt sich da eine Versöhnung an? Jahrelang hatte dieser überaus begabte Musiker den Namen, unter dem er bekannt geworden, gemieden, wie der Teufel das Weihwasser. Jahrelang mußten Medien abwägen, ob sie den Künstler vor den Kopf stossen, oder ihre Leser mit irgendwelchen Pseudonymen verwirren wollten. Dabei ging es in dem unseligen Namensstreit nicht nur um Worte, sondern auch um Identitäten: Prince war zu einem Produkt geworden, Prince wollte nicht mehr Prince heißen, weil er mit dem Namen eine ganz bestimmte Erwartungshaltung und den Ausverkauf seiner künstlerische Ideale verband.

Nun aber, im Booklet von "Rave Un2 The Joy Fantastic", taucht der Markenname plötzlich wieder auf, "Composed, performed und arranged by 'Symbol'" steht da, aber auch: "Produced by Prince". "Ein Produzent kann einen Musiker auf neue Wege führen. Prince vollbringt bei mir Sachen, die andere nicht können" hatte der Mann bei einer Pressekonferenz erklärt, was die Schizophrenie auf die Spitze treibt und zugleich die Aussöhnung mit dem alter Ego andeutet.

Für das neue Album ist's ein Glücksfall, dass der alte Prince wieder mitmischen darf. So locker und entspannt hat man das kleine Genie schon lange nicht mehr aufspielen hören. Das Titelstück mischt den klassischen Rock und Soul früherer Prince-Alben mit zeitgemäßen Beats. Wie das ganze Album hat auch dieser Song eine besondere Klangcharakteristik: Princes klare Falsettstimme kontrastiert stark vor dunkel wummernden Keyboardflächen, mit perfekt gesetzten Pausen und Breaks erzeugt Prince (der Produzent?) zudem eine relaxte Stimmung wie zu seinen besten Zeiten.

Im weiteren Verlauf dominieren sanfte Balladen. Noch eine Verwandlung: An die Stelle des Sexsymbols, das ständig seine Libido herausschreien muß, ist der sensible Lover getreten. Der muß sich erst mal räuspern, bevor er in "Love U, But Don't Trust You Anymore", lediglich vom Klavier begleitet, mit sanfter Stimme seine Liebeserklärung abgibt. Weitere schöne Romanzen mit Hitpotential sind "The Greatest Romance Ever Sold" und "The Sun, The Moon And Stars".

Gut macht sich auch die Mitwirkung von 'Reimtier' Chuck D. auf dem Funk-Rap-Song "Undisputed" oder das Duett mit Sheryl Crow auf "Baby Knows". Doch der eigentliche Grund für die Klasse von "Rave Un2 The Joy Fantastic" liegt woanders. 'Symbol' meets 'Prince': Gemeinsam finden die zwei zu alter Stärke.

Trackliste

  1. 1. Rave Un2 the Joy Fantastic
  2. 2. Undisputed
  3. 3. The Greatest Romance Ever Sold
  4. 4. Segue
  5. 5. Hot Wit U
  6. 6. Tangerine
  7. 7. So Far, So Pleased
  8. 8. The Sun, The Moon And Stars
  9. 9. Every Day Is A Winding Road
  10. 10. Segue
  11. 11. Man'O'War
  12. 12. Baby Knows
  13. 13. I Love U, But I Don't Trust You Anymore
  14. 14. Silly Game
  15. 15. Strange But True
  16. 16. Whereever U Go, Whatever U Do
  17. 17. Pretty Man

Preisvergleich

Shop Titel Preis Porto Gesamt
Titel bei http://www.amazon.de kaufen Prince – Rave Un2 the Joy Fantastic/Rave In2 the Joy Fant €24,99 €3,00 €27,99
Titel bei http://www.amazon.de kaufen Prince – Rave Un2 the Joy Fantastic by Prince (1999) Audio CD €68,91 Frei €71,91
Titel bei http://www.amazon.de kaufen Prince – Rave Un2 the Joy Fantastic €89,20 Frei €92,20
Titel bei http://www.amazon.de kaufen Artist (Formerly Known As Prince), The – Artist (Formerly Known As Prince), The: Rave Un2 The Joy Fantastic [CD] €151,53 Frei €154,53

Videos

Video Video wird geladen ...

Weiterlesen

LAUT.DE-PORTRÄT Prince

Wenn jemand nach dem Unterschied zwischen Soul und Funk fragt, genügen als Demonstration zwei Songs: "Let's Stay Together" von Al Green - und "Sexy Motherfucker".

Noch keine Kommentare