laut.de-Kritik

Bay Area wie in den guten alten Zeiten, nur aus Hannover.

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Das sind sie also, die Gewinner des Metal Battles auf dem letztjährigen Wacken Open Air. Der erste Platz war gleichbedeutend mit einem Deal bei Armageddon Records, und jetzt kann das Sextett auch auf Tonkonserve zeigen, dass die Wahl verdient gewonnen war.

Ob es sich bei der Band wirklich um so bibelfeste Menschen handelt, wie der Titel vermuten lässt, darf bezweifelt werden. Ihre Hausaufgaben in Sachen Thrash der 80er/90er Jahre haben sie definitiv gemacht. Außergewöhnlich macht Reckless Tide aber nicht nur die Tatsache, dass eine Frau die zweite Gitarre aufs Heftigste schrubbt, sondern auch, dass sie mit Andrew Troth und Kjell Hallgreen gleich zwei Sänger in der ihren Reihen haben.

Wer sich schon ein bisschen mit den Hannoveranern auseinander gesetzt hat, der weiß, dass es sich bei Reckless Tide wohl um beinharte Annihilator-Fans handelt. Das Riffing von Susanne und Olli erinnert schon fatal an die Kanadier, ist aber nichtsdestotrotz atemberaubend. So ist wohl auch eine kleiner Traum in Erfüllung gegangen, als sich Jeff Waters als Gastmusiker im Studio eingefunden hat.

Während die ersten drei Tracks durchaus aus der Feder von Mr. Waters stammen könnten, zeigt erstmals "The Hunt" das Sixpack von einer anderen Seite. Midtempo ist angesagt und der Groove tritt an die erste Stelle. Dass auch Testament einen bleibenden Eindruck in Hannover hinterlassen haben, zeigen Tracks wie "Death Train" oder "Equality". Bay Area wie in den guten alten Zeiten.

Zu den Highlights möchte ich das relativ eingängige "Damned For Now And Nevermore", das megatighte "Equality" und das mit Chören untermalte "Shed The Chains" zählen. Diesen Mut zur Abwechslung sollten sie öfters zeigen. Vielleicht sollte auch irgendwann noch die Frage geklärt werden, welche Drogen denn bei "Lebende Organverpflanzung" im Spiel waren, aber so was passiert nun mal.

Letztendlich fehlen aber doch noch etwas die eigenen Trademarks und der Wiederkennungswert der einzelnen Tracks. Auch Drummer Kai sollte vielleicht ein wenig mehr Abwechslung in sein Spiel legen, da lässt sich mehr rausholen. Ohne Frage ist "Repent Or Seal Your Fate" jedoch ein klasse Album einer Band, von der man bestimmt noch öfter hören wird.

Trackliste

  1. 1. Desperation
  2. 2. Self Destruct
  3. 3. Misery
  4. 4. The Hunt
  5. 5. Death Train
  6. 6. Damned For Now And Nevermore
  7. 7. Demons And Dictators
  8. 8. Repent Or Seal Your Fate
  9. 9. Equality
  10. 10. Lebende Organverpflanzung
  11. 11. Shed The Chains
  12. 12. Intensity
  13. 13. To Die For Creativity
  14. 14. Reckless Tide

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