Reef - " Getaway"

"On the floor can you feel it? -Yes, definitely-!" Ich konnte es fühlen, als ich das erste Mal in "Getaway" hinein hörte. Also, allen Morgenmuffeln sei gesagt, das erste Stück der aktuellen Platte von "Reef" ist nur zu empfehlen. "Set The Record Straight" macht gute Laune. CD-Player an und raus aus den Federn. In Kölle würde man sagen, "dat jeht voll aff" (oder so ähnlich).

Den flotten Gitarrenrhythmus halten "Reef" auch bei den beiden nachfolgenden Stücken "Superhero" und "Getaway". Hitverdächtig! Amerikanisch klingender Rock von der Insel. Die vier Briten hören sich so an, als wollten sie nicht in die typische "Britpop-Schublade" gequetscht werden. Von Red Hot Chili Peppers, über Stereophonics bis zu AC/DC. Ganz wilde Mischung.

Die Tour wurde ja leider verschoben. Sänger Gary Stringer musste sich mal wieder einer Knieoperation unterziehen. Die dritte wohlbemerkt innerhalb der letzten sechs Jahre. Da kommen ihm die Stücke "All I want" und "Hold on" beim Live-Gig bestimmt ganz gelegen. Da kann er sich ein wenig schonen. Die Beine hoch legen oder seine schweißnassen Hände den weiblichen Fans in der ersten Reihe entgegen strecken. Klassische Konzertatmosphäre. Feuerzeuge raus und alle Hände in die Höhe. Dann klatschen wir gemeinsam den Rhythmus und grölen lauthals mit "All I want to do is make it over you. I want to ..."!Uh, yeah!

Mit "Saturday" wird dann aber wieder die Mähne geschüttelt. "Gary, pass auf dein Knie auf"! Und erst Recht bei "Pretenders". Kenwyn House haut uns hier sein Gitarrensolo um die Ohren, dass die Masse nur so tobt und die Rhythmusfraktion Jack und Dominic zerschmettern fast ihre Instrumente. Der krönende Abschluss auf "I do not know what they will do" ist dann noch mal Hardrock pur. Sänger Gary ganz klar im Vordergrund. Hier beansprucht er sowohl Kniegelenk als auch Stimmbänder. Brian Johnson, Axel Rose und sonstige Lederrocker lassen grüßen! Wie heißt es doch so schön - "Let there be rock!"