laut.de-Kritik

California Punk-Abschied auf CD und DVD.

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Fast zweieinhalb Jahre ist es schon her, da gaben Rocket From The Crypt ihr letztes Konzert in ihrer Heimatstadt San Diego. Wegen eines Brandes beim Videoproduzenten verzögerte sich die Veröffentlichung der posthumen Livescheibe, so dass wir erst jetzt in den Genuss des "Death of Rocket From The Crypt" kommen.

Und was für ein Genuss es ist: Richtig wehmütig wird einem ums Herz, wenn man noch einmal die Hits wie "Born In '69", "A+ In Arson Class" oder "Used" hört. Live waren RFTC stets eine Institution, das unterstreicht "R.I.P." noch einmal nachdrücklich. Nachdem sie von niemand geringerem als El Vez angekündigt und Frontmann Speedo auf einer Bahre auf die Bühne getragen wird, gibts gute 50 Minuten allerfeinsten California Punk mit Bläsern und Skaeinschlag auf die Mütze.

Der Showman an Mic und Gitarre zeigt sich dabei noch einmal in Hochform, scherzt mit dem Publikum, kurzum: Es ist alles so, wie es bei einem Abschiedskonzert sein soll. Niemand trauert, alle feiern. Da darf dann auch schon mal ein Fan auf die Bühne und ein paar Worte ins Mikro lobhudeln, da ists auch egal, wenn Speedo was an den Kopf geworfen bekommt.

Das alles bekommt man allerdings nur auf der beiliegenden DVD zu sehen, die CD ist etwas knapper geschnitten. Und genau hier liegt der Kritik-Knackpunkt: Die CD ist großartig, die Soundqualität geht total in Ordnung und von Stimmung und Darbietung stellt "R.I.P." wohl den besten mir bekannten Livemitschnitt seit der Mighty Mighty Bosstones-Scheibe "Live From The Middle East" dar.

Da kann die DVD leider nicht ganz mithalten. Das Bild ist zu oft unangenehm verwackelt, die Qualität lässt zu wünschen übrig und auch der Sound überzeugt kaum. Zusätzliches Material: Fehlanzeige. Warum also die DVD, auch wenn sie fast 100 Minuten Spielzeit aufweist? Ich weiß es nicht, das Audio-Konzert hätte in diesem Fall völlig ausgereicht. Und so bleibt dem Fan nichts anderes übrig als zu wünschen: Rest in peace. Amen.

Trackliste

  1. 1. Intro
  2. 2. French Guy
  3. 3. Don't Darlene
  4. 4. I'm Not Invisible
  5. 5. Get Down
  6. 6. Boychucker
  7. 7. Pigeon Eater
  8. 8. Used
  9. 9. Hairball Alley
  10. 10. Shy Boy
  11. 11. Velvet Touch
  12. 12. Light Me
  13. 13. A+ In Arson Class
  14. 14. Middle
  15. 15. Born In '69
  16. 16. Straight American Slave
  17. 17. Carne Voodoo
  18. 18. Sturdy Wrists
  19. 19. Ditch Digger
  20. 20. Come See Come Saw

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