laut.de-Kritik

Mit doppelter Schlagzahl auf der Snare: gerne.

Review von

Das nächste All-Star-Projekt aus Schweden bittet um Gehör. Scheinbar gibt es in Nordeuropa überproportional viele Menschen, die nichts Besseres zu tun haben, als ständig neue Bands ins Leben zu rufen und 'nen Deal einzusacken. Solange dabei brauchbare Mucke rumkommt, will ich mich aber gar nicht beschweren.

Allerdings war ich bei Scar Symmetry schon kurz davor, die Notleine zu ziehen, denn die ersten paar Sekunden vom Opener "Chaos Weaver" ließen mir beinahe den Schweiß ausbrechen. Das klingt nach absolut belanglosem Düdel-Power Metal und schreit viel eher nach der Skip-Taste. Doch sobald die ersten Riffs aus den Boxen knallen, sieht die Sache ganz schnell anders aus.

Sänger Christian Älvestam (mir bisher nur als Gitarrist bei Torchbearer bekannt) kann nicht nur röcheln wie ein Größer, sondern hat auch eine verdammt gute und vor allem variable Singstimme. In den cleanen Passagen erinnert mich der Kerl stellenweise an Dan Swanö bei Nightingale, doch traut Christian seiner Stimme zu Recht mehr zu, als der ehemalige Edge Of Sanity-Fronter.

Die Riffs der beiden Gitarristen Jonas Kjellgren und Per Nilsson sind, wie gesagt, nicht von schlechten Eltern, jedoch bekomme ich diesen Power Metal-Einschlag irgendwie nicht aus dem Kopf. Vor allem der Sound der Sologitarren tut da ein Übriges, und auch die Keyboards versprühen eine Fröhlichkeit, die bei dieser Musik eher nervt, als zur guten Laune beiträgt.

Drummer Henrik Ohlsson ist nicht ganz schuldlos daran, dass "Symmetric In Design" kein uneingeschränkter Hörgenuss ist. Wenn der Kerl die Schlagzahl auf der Snare einfach mal verdoppeln würde, könnten die Songs so richtig abzischen. So hat es aber den Anschein, als dürften Tracks wie "2012", "Underneath The Surface" oder "Seeds Of Rebellion" nur mit angezogener Handbremse über die Piste brettern.

Um Vergleiche mit Soilwork kommen Scar Symmetry mit ihrem Debütalbum sicher nicht herum. Das ist aber nicht weiter wild, denn erstens gibt es da schlimmeres und zweites scheint deren demnächst erscheinendes Werk "Stabbing The Drama" auch nicht wirklich der Brüller zu werden. Warten wir mal ab, ob und wie es auf dem nächsten Album weiter geht.

Trackliste

  1. 1. Chaosweaver
  2. 2. 2012 - The Demise Of The 5th Sun
  3. 3. Dominion
  4. 4. Underneath The Surface
  5. 5. Reborn
  6. 6. Veil Of Illusions
  7. 7. Obscure Alliance
  8. 8. Hybrid Cult
  9. 9. Orchestrate The Infinite
  10. 10. Detach Frome The Outcome
  11. 11. Seeds Of Rebellion
  12. 12. The Eleventh Sphere

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