laut.de-Kritik

Gutes Demo von den Accu§er-Nachfolgern.

Review von

Nach einigem Hin und Her was den Bandnamen angeht, haben sich Frank Thoms und René Schütz mit ihren beiden Sidekicks Frank Kimpel und Olli Fechner nun letztendlich doch auf den Namen Scartribe geeinigt. Zwischenzeitlich sah es nämlich so aus, als ob Frank und René doch unter ihrem alten Banner Accu§er wieder für gute Musik sorgen wollen.

Das liegt aber schon einige Jahre zurück (die letzte offizielle Accu§er-Veröffentlichung "Scartribe" erschien 2002). Scartribe unterscheiden sich musikalisch mitunter doch ein ganzes Stück von Franks und Renés alter Band. Verlernt haben die beiden derweil natürlich gar nichts, und auch die Rhythmusabteilung muss nicht erst noch die Schulbank drücken. Somit haben wir vier Jungs am Start, die alle wissen, wie der Hase läuft, und auch entsprechend was hermachen.

Der Sound von Scartribe lässt sich grob in die Neo-Thrash-Ecke schieben. Die Power der alten Accu§er-Scheiben ist immer noch vorhanden, doch die Songs haben einen modernen Anstrich bekommen. Der Opener "Chaincrusher" groovt gleich mal wie die Sau und streut immer wieder ein paar richtige Abgehparts ein. Musikalisch schielt das ein oder andere Machine Head-Riff um die Ecke, und wer sich mit Pro-Pain anfreunden kann, der wird auch mit Franks kräftiger Stimme keine Probleme haben.

"Bullet In The Bone" weist nicht nur was den Titel angeht Parallelen zu "Bullet In The Head" von Rage Against The Machine auf. Der Gitarrenlauf im Chorus ist dem von Tom Morello nicht unähnlich, und auch der kurze Breakdown, mit dem wieder Spannung aufgebaut wird, orientiert sich stark an den inzwischen aufgelösten Revoluzzern. Da steckt aber vermutlich auch volle Absicht dahinter, und ich seh förmlich schon das Grinsen im Gesicht der Scartribes. Man merkt auf jeden Fall durchgehend, dass man es mit ner waschechten Metalband zu tun hat.

"Hatred" sorgt anschließend innerhalb kürzester Zeit für massive Nackenschmerzen. Mit dem Song haben sie einen Live-Hammer im Gepäck, der jeden Club zum Beben bringen sollte. Danach schleppt sich "Monkey Mind Madness" durch die Boxen. Es setzt neben massiven, zähen Riffs auch immer wieder auf einige akustische Parts und vor allem ein paar richtig geile Soli. Da hört man einfach noch die alte Thrash-Schule der beiden Gitarristen raus.

"Sate Of Jerk" ist schließlich einer der abwechslungsreichsten Songs auf der Scheibe, ständig wechseln sich kernige Thrash-Riffs mit modernen Sachen und akustischen Intermezzi ab. Den Abschluss bildet das über zehnminütige "Eternity Rush", das aus einer relativ langen, aber sehr interessanten Einleitung und dem eigentlichen Song besteht. Hier drücken die Jungs noch mal ein wenig auf's Gas, was die Fans der alten Accu§er bestimmt freuen wird.

Damit ist das Demo eigentlich fertig, auf der Homepage der Band kann man sich aber schon zwei weitere Songs ziehen, die allerdings noch keine Namen und keine Gesangsspur haben. Doch schon in dem Stadium lassen die beiden Nummern keine Wünsche offen.

Trackliste

  1. 1. Chaincrusher
  2. 2. Bullet In The Bone
  3. 3. Hatred
  4. 4. Monkey Mind Madness
  5. 5. State Of Jerk
  6. 6. Eternity Rush
  7. 7. New Track 1
  8. 8. New Track 2

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