Porträt

laut.de-Biographie

Senser

Als 1994 mit "Stacked Up" das Debüt von Senser in dem Läden steht, sorgt dies (vor allem in UK) für gehöriges Rascheln im Blätterwald. Gecrossovert wird damals zwar schon recht heftig, aber was das Septett da auf die Beine stellt, ist trotzdem ungewöhnlich. Im Spiegel der Zeit hat diese Platte nichts an Charme verloren - die eigenartige Mischung aus den verschiedenen stilistischen Vorlieben der Bandmitglieder sorgt für Euphorie allenthalben. Ob nun Metal, Hip Hop, Industrial, oder was die Jungs und das Mädel sonst noch verwursten, es klingt auch heute noch aufregend.

Senser: Neues Album fast fertig Aktuelle News
Senser Neues Album fast fertig
Eine der größten musikalischen Hoffnungen aus England Mitte der Neunziger ist zurück. Nach über fünf Jahren erscheint bald das unverhoffte dritte Album.

Die Besetzung besteht zu Beginn aus Andy Clinton (DJ), Heitham Al-Sayed (Gesang), Kerstin Haigh (Gesang), Jems Barrett (Bass), Nick Michaelson (Gitarre), John Morgan (Schlagzeug) und Haggis (Produzent, Programming). Vor allem der Part an den Mikros - mit Haitham und Kerstin doppelt besetzt - sorgt für die überraschende Note im Programm von Senser. Während ersterer sich mehr auf die harten Raps verlegt, säuselt Kerstin nymphengleich ihre zarten Melodien ins Mikrofon.

Die Band gründet sich Ende der Achtziger. Als nach und nach die oben erwähnten Mitstreiter zusammen finden, kann es los gehen. Zu Beginn spielen Senser in London viele Gigs, um den Bandkontext etwas zu stärken. Bald hat man sich eine erkleckliche Fanschar erspielt, die treu überall hin reist, wo Senser auftreten. 1992 erhalten sie eine Einladung, auf dem Glastonbury-Festival zu spielen. Der Auftritt hinterlässt einen mehr als positiven Eindruck und so nimmt es nicht wunder, dass erst die Presse den üblichen britischen "Next Big Thing"-Hype anstimmt und danach die Plattenfirmen Schlange stehen, um das begehrte Autogramm unter den Vertrag zu erheischen. Die erste Single "Eject" marschiert folgerichtig in die oberen Regionen der Independent-Charts. Im folgenden Sommer sind es schon mehr Festivals, die von Senser beehrt werden. Unter anderem Reading und nochmals Glastonbury. Zwei weitere Singles ("The Key" und "Switch") erscheinen, bevor "Stacked Up" mit einem gehörigen Paukenschlag an den Start gehen kann und direkt auf Position vier der britischen Charts einsteigt.

In der Folge spielen sie eine Tour vor ausverkauften Häusern. Die gestiegene Popularität nutzen sie immer wieder zu Aktionen gegen Rassismus, unterstützen Organisationen wie zum Beispiel die Anti-Nazi-League. Nach der eigenen Headliner-Tour geht es mit Henry Rollins auf Konzertreise, bevor dann das Land des Lächelns an der Reihe ist. Dort angekommen spielen sie einige Konzerte, bis Haitham die Stimme weg bleibt und Senser einen fast-intrumental-Gig hinlegen muss. Nach diesem Ausfall ist erst einmal eine Pause fällig, die bis 1995 andauerte. Erst dann nehmen sie ein Angebot von Moby an, ihn bei seiner US-Tour zu begleiten. Auf ebenjener beginnt das Bandgefüge jedoch auseinander zu brechen. Die Stärke, die Senser einmal ausgemacht hat - verschiedene Stile miteinander zu verschmelzen - verkehrte sich jetzt in eine Schwäche. Zu viele Egos prallen da aufeinander und so ziehen im August 1995 John Morgan, Heitham Al-Sayed und Haggis ihre Konsequenzen und verlassen die Band in Richtung Lodestar. Metalliger sollte es dort zugehen, ohne dass die neue Combo jedoch irgendwelche Meriten erntet kann.

Zwar steigt mit Paul Soden ein neuer Drummer ein, aber der Scherbenhaufen ist groß, den die ex-Mitglieder hinterlassen. Schließlich verliert man nicht nur einen Sänger, sondern gleich auch noch den Hauptsongwriter, die Rhythmus-Maschine und den Produzenten. Da heißt die Devise "do it yourself" und so dauert es eine ganze Weile, bis sich Senser wieder auf den Hosenboden setzen und Songs schreiben.

Nachdem man über ein Jahr an neuem Material herum frickelt, erscheint 1998 endlich das lang ersehnte zweite Werk "Asylum". Vom Sound her entfernt man sich ein gutes Stück von der Eingängigkeit, die "Stacked Up" ausmachte und öffnet die Tür für schräge Klänge und gelegentliche Noise-Attacken, sowie hektische Drum'n'Bass-Beats. Der große Durchbruch ist mit dieser Platte nicht zu schaffen, obwohl ihnen dieser von allen Seiten vorher gesagt wird - zu sperrig ist das Material.

Dies führt im Februar 1999 zum Split, langsam wächst Gras über die kurze, aber turbulente Karriere von Senser. Einige Zeit später klopft die Plattenfirma jedoch an, ob die Band nicht ein Album aus dem Fundus des Back-Kataloges veröffentlichen wolle. Die Meinungen über einen solchen Output sind aber eher negativer Natur, und so beschließen die Ex-Mitglieder, lieber an neuem Material zu arbeiten, das ursprünglich auf einer Art Best-Of zu finden sein sollte. Daraus wird jedoch nichts, denn urplötzlich scheint der verloren gegangene Geist wieder durch das Studio zu schweben - das Original-Line Up formiert sich wieder. So kommt es, dass die Arbeiten am dritten Senser-Album in Gang kommen.

Im Mai 2004 erscheint dann endlich "Schematic" auf dem feinen Indie One Little Indian. In alter Besetzung knüpfen sie an den Sound des Debüts an. Düstere Tracks, messerscharfe Riffs, zwirbelnde Elektronik und das Pendeln zwischen den Stilen prägen das Comeback-Album.

Nach dem 2009er-Album "How To Do Battle" steigen Kerstin Haigh, Paul Soden und Alan Haggarty wieder aus. Für Kerstin kommt Erika Footman als Sängerin ins Boot. Mit ihr am Mikro veröffentlichen sie via Pledge Music das Album "To The Capsules".

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