laut.de-Kritik

Wer Johnny Cash mag, wird dieses Album lieben!

Review von

Dass es in den Redaktionsräumen den einen oder anderen Johnny Cash-Fan gibt, sollte inzwischen eigentlich kein Geheimnis mehr sein. Selbst mir als Langhaarfuzzi ist die Bedeutung des Man in Black durchaus bekannt und auch wenn ich nicht wie Kollege Schuh die gesammelten Werke des Mannes besitze, so hab ich doch diverse Vinyl-Scheiben aus der elterlichen Sammlung abgegriffen.

Um so mehr hat es mich gefreut, dass "Early One Morning - A Tribute To Johnny Cash" direkt den Weg zu mir gefunden hat und nicht zu den anderen Yetis in die Redaktion ging. Immerhin bin ich seit meiner ersten, zufälligen Begegnung mit dem Ski-King auf der Popkomm 2005 beinharter Fan des Entertainers. Allerdings überrascht es mich ein wenig, dass die erste Veröffentlichung des Sängers über Twilight erscheint und nicht über das legendäre People Like You Records-Label. Sollten André und Tobbe da etwa ein wenig zu lange gezögert haben?

Wie dem auch sei, "Early One Morning" ist als CD natürlich leider nicht in der Lage, die Qualitäten des Ski-Kings als Live-Entertainer zu dokumentieren. Das ist auf der einen Seite zwar bedauerlich, lenkt aber auf der anderen Seite somit auch nicht von den akustischen Leckerbissen ab, die uns der gebürtige Amerikaner hier offeriert. Natürlich ist auch die ursprüngliche Nine Inch Nails-Nummer "Hurt" auf der Scheibe, mit der der Ski-King letzten Dezember noch den 'Walk The Line'-Music Cover Contest gewonnen hat.

Den tiefen Respekt vor dem Musiker Johnny Cash und die Liebe zu seiner Musik merkt man Songs wie "Big River", "I Walk The Line", "When The Man Comes Around" allerdings ebenso an. Da Johnny Cash sich Zeit seines Lebens auch immer gern bei anderen Künstlern und Songwritern bedient hat, hält sich der Ski-King auch nicht zurück und legt seine Interpretationen von Nummern wie "Cocaine Blues", "God's Gonna Cut You Down" oder "Bonanza" hin. Astreine Country-Stücke wie "Dukes Of Hazzard" oder "Highway Man" lass' ich vielleicht nicht auf der nächsten Party laufen, das ändert aber nicht daran, dass die Songs toll gesungen sind.

Meine Favoriten sind zweifelsohne die schon erwähnten "God's Gonna Cut You Down", "Hurt" und der Neil Diamond-Klassiker "Solitary Man". Das melancholische "I Hung My Head" setzt letztlich einen besinnlichen Schlusspunkt unter das Debüt-Album eines wirklich tollen Sängers und Entertainers. Zwar hätte ich mir gewünscht, dass sich Ski hin und wieder ein wenig weiter von den Originalen entfernt hätte, aber da ist wohl der Respekt vor den Klassikern zu groß. Was er mit seiner Stimme sonst noch alles anstellen kann, zeigt er in wenigen Monaten eh mit seiner Band Beloved Enemy.

Von dort stammt auch sein musikalischer Sidekick Peter, der den Ski-King auch bei diversen Liveauftritten an der Gitarre begleiten wird. Dies ist tatsächlich einer der wenigen Fälle, in denen ich der Label-Promo recht gebe: "Wenn du Johnny Cash magst, wirst du dieses Album lieben!"

Trackliste

  1. 1. Big River
  2. 2. Wanted Man
  3. 3. I Got Stripes
  4. 4. One Piece At A Time
  5. 5. Cocaine Blues
  6. 6. Dukes Of Hazzard
  7. 7. Highway Man
  8. 8. God's Gonna Cut You Down
  9. 9. Hurt
  10. 10. I Walk The Line
  11. 11. It Ain't Me Babe
  12. 12. Bonanza
  13. 13. Ghostriders In The Sky
  14. 14. Ring Of Fire
  15. 15. Solitary Man
  16. 16. When The Man Comes Around
  17. 17. I Hung My Head

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