laut.de-Kritik
Von astreinem Punk über Blues zu traditionellem Rock'n'Roll.
Review von Sara KäferSüße 17 Jahre war Mike Ness, als er 1979 zusammen mit seinem Schulfreund Dennis Danell die Band "Social Distortion" gründete. 28 Jahre später kann die pomadierte Frontsau auf viele Hochs und Tiefs der Band zurückblicken. Die Band als Geheimtipp, eine persönliche Drogenkarriere, eine Tour mit den Ramones und anderen wichtigen Konsorten, der Durchbruch und Chartserfolge, der Stilwandel der Band von astreinem Punk über Country- und Blues-Einflüsse, bis hin zu traditionellem Rock'n'Roll. Über diese bewegte Zeit liegt nun ein Greatest Hits-Album vor, das die Band und ihren Werdegang dokumentiert und miterleben lässt.
Schon der Einstiegssong "Another State Of Mind" weckt Erinnerungen an eine der bedeutendsten Stationen der Band. Der Song stammt vom Album "Mommy's Little Monster", das 1983 erschien und den No-Budget-Streifen "Another State Of Mind" musikalisch unterstützt. Auf dieser Tour mit Youth Brigade und Minor Threat wird ein Stück Musikgeschichte verewigt. Außerdem ist von dieser Platte auch der Titeltrack vertreten.
Das selbstbetitelte Release liefert drei Tracks: "Story Of My Life", "Ball And Chain" und "Ring Of Fire". Alle drei gehören mit zum besten, was die Band je gemacht hat.
Das Über-Album "White Light, White Heat, White Trash", das der Band den Durchbruch und Chartserfolge bescherte, ist mit "When The Angels Sing" und "I Was Wrong" vertreten. 2004 erschien "Sex, Love & Rock'n'Roll". Von dieser Platte ist leider nur "Reach For The Sky" dabei.
Es stellt sich die Frage, wieso ein Überhit wie "Don’t Drag Me Down", der Blues-Song "When She Begins" oder auch das grandiose "Don't Take Me For Granted" und weitere Fan-Favourites fehlen. Aber vielleicht muss man als eingefleischter Anhänger auch einfach eine Einsicht haben und sich selber sagen, dass es wohl besser ist, es gibt an Stelle lieblos aneinandergereihte Songs eine kleine und dafür feine Auswahl.
"Far Behind" ist ein ganz neuer Song aus der Feder von Mike Ness, der exklusiv für diese Platte entstand. Er ist direkt und gewohnt melodisch und knüpft nahtlos und verdammt eingängig an die "Sex, Love and Rock 'n' Roll"-Tracks an und begeistert sofort. Fette Gitarrenriffs und ein Mike Ness in Bestform. Das macht einem schon mal den Mund wässrig auf das angekündigte neue Album.
Als Punkrock kann man Social D heute nicht mehr bezeichnen, dafür sind die Einflüsse von Country und Blues zu stark. Aber den Rockabilly freuts und alle anderen stört es sicherlich nicht, wenn aus der Anlage auf voller Lautstärke Bretter der Marke "Reach For The Sky", "Prison Bound" oder "Ring Of Fire" krachen.
Dem Fan fehlt sicher das eine oder andere Lieblingsstück, doch Neueinsteiger bekommen einen guten, aber eben nicht ganz vollständigen Querschnitt durch das musikalische Schaffen der Band. Das macht die "Greatest Hits" zu einem Appetizer mit einigen Hits, wie es sich für eine Best-Of-Veröffentlichung wohl gehört.
5 Kommentare
Schreibt hier eigentlich keiner was zu social distortion?
Echt schade denn meiner meinung nach immer noch einer der besten punkrock/rock 'n roll-bands aller zeiten
"Greatest Hits"?
"sick boys" fehlt!
da fehlt noch einiges mehr. braucht doch keine alte sau, die alben gibts doch eh recht günstig und die hat man sowieso zu haben.
mike brauchte wohl das geld
@baileys (« Schreibt hier eigentlich keiner was zu social distortion?
Echt schade denn meiner meinung nach immer noch einer der besten punkrock/rock 'n roll-bands aller zeiten »):
über diese geniale band gibt es keine worte mehr zu verlieren !!!