laut.de-Kritik

Bringt jedes toxikologisch verunreinigte Gehirn zum Explodieren.

Review von

Einer der großen Alten in der Elektronikszene meldet sich zurück: "Loudboxer" ist der inzwischen dritte Longplayer von Jochem Paap, aka Speedy J betitelt, der auf dem jüngst von Daniel Miller an EMI verkauften Mute-Label erscheint. Und dafür haben sich sowohl Paap, als auch Miller noch einmal richtig ins Zeug geworfen. Seine Entsprechung findet der minimalistisch und laut boxende Sound in einem schlichten, aber grobflächigen Cover, das am Skizziertisch in Englands Plattendesign-Schmiede Nummer Eins The Designers Republic entstand. So mag "Loudboxer" durchaus auch als eine Art Gesamtkunstwerk durchgehen. Ein Gesamtkunstwerk allerdings, das nicht jedem gut bekommen wird.

Aber auf große Massentauglichkeit kam es Speedy J sowieso noch nie an und das ist auch gut so. Denn "Loudboxer" ist eine Platte, die keine Kompromisse zulässt. Von der ersten bis zur letzten Minute umgarnt Jochem Paap den straighten four-to-the-floor-beat. Anfangs noch etwas gedrosselt im Tempo gewinnt "Loudboxer" mit zunehmender Länge auch immer mehr an Fahrt, so dass man die letzten Tracks wohl als eine Hommage an die derzeitige Schranz-Manie verstehen darf. Mit "Krekc" ist auch einer der Clubfeger des letzten Jahres auf "Loudboxer" vertreten. Zusätzlich gibt's den Track auch noch als super-abgefuckt-zerrupfte Liveversion, die jedes toxikologisch verunreinigte Gehirn zum Explodieren bringt. Klasse.

Schade nur, dass insgesamt die Feinheiten, die Speedy J in seine Tracks mit einarbeitet, zusehends von den massiven Beats überrollt werden. Zu viel Tempo, zu wenig Tiefgang. Schade.

Trackliste

  1. 1. Reenter
  2. 2. Aesop
  3. 3. Cement
  4. 4. Sonof
  5. 5. Freq
  6. 6. Bihum
  7. 7. Inter Zil
  8. 8. Krekc
  9. 9. Sevntrak
  10. 10. Bugmood
  11. 11. Krekc Live
  12. 12. Cop Roll
  13. 13. Bark Decks
  14. 14. Stroker
  15. 15. Pannik Remix

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LAUT.DE-PORTRÄT Speedy J

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