laut.de-Kritik

Machen einen auf Oldschool-Thrash.

Review von

Weia, das ist jetzt natürlich so ne Sache. Selber in ner Thrash-Band spielen, die nicht unbedingt den modernsten Sound muckt, aber dann bei anderen bemängeln, dass sie richtig einen auf Old School machen? Da schieß ich mir ja schon beinahe selber mit ins Bein.

Wobei, von bemängeln kann hier nur bedingt die Rede sein, denn Spellbound wirken auf ihrem Debüt "Incoming Destiny" weiß Gott nicht wie eine Truppe von ewig Gestrigen, die nicht mitbekommen hat, dass die besten Tage der Bay Area wohl gezählt sind und sich Destruction schon seit ein paar Jahren wieder reformiert haben. Dazu sind sie zum einen schon zu lange im Geschäft und zum anderen zocken sie diese Sound mit einer Hingabe und einer Ehrlichkeit, die nur einen Schluss zulässt: "Thrash rules und alles weitere geht uns am Arsch vorbei."

Mit dieser Einstellung fahren auch Abandoned ganz gut und was in Hessen klappt, funzt in Baden-Württemberg schon lange! Dass es den Badenern vor allem Destruction angetan haben, hört man dem Titeltrack und auch "Arrival Of The Gods" mehr als deutlich an. Die Riffs von David Maier und Daniel Tschoeppe klingen doch schwer nach denen von Mike Sifringer und Shouter/Basser Lennart erinnert nicht selten an Schmier, selbst wenn Lennarts Stimme dunkler als die des ehemaligen Pizzabäckers klingt.

Allein Drummer Kai Lohwasser könnte seinem Spiel für meinen Geschmack noch etwas Abwechslung verpassen, denn das stumpfen Umpa-Geknüppel verliert einfach schnell seinen Reiz. Abgesehen davon, bietet das Album für jeden Thrash Fan etwas, denn Nummern wie "Spiritual Decline" und vor allem "View To Remote" könnten direkt von Exodus stammen. Hin und wieder hört man wie bei "Trust In Fire" auch den ein oder anderen Kröter Einfluss heraus, aber da gibt's ja mit Sicherheit auch Schlimmeres.

Ich bin vorerst mal vorsichtig und zücke nur drei Punkte, da man sehen muss, in welche Richtung sich die Band entwickelt. Potential ist jedenfalls deutlich vorhanden und mit dem nächsten Langeisen mag schon ein Punkt mehr drin sein.

Trackliste

  1. 1. Sonic Departure
  2. 2. Incoming Destiny
  3. 3. Arrival Of The Gods
  4. 4. The Hollow
  5. 5. Spiritual Decline
  6. 6. Focus 22
  7. 7. Trust In Fire
  8. 8. View To Remote
  9. 9. Hate
  10. 10. The Human Race

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