laut.de-Kritik

Zu viel Harmonie killt jede Metal-Band.

Review von

Die letzte Scheibe "Southern Born Killers" hatte zum Zeitpunkt der Europa-Veröffentlichung schon einige Monate auf dem Buckel. Kein Wunder also, dass nun mit "The Great Revival" schon das nächste Album der Southern Born Rockers vorliegt. Da der Titel der Scheibe allerdings was ganz anderes verspricht, als der Inhalt hält, dürfte das Ding sehr zwiespältig aufgenommen werden.

Wer sich bei "The Great Revival" auf eine Besinnung auf die eigenen Wurzeln gefreut hat, wird von der Scheibe vermutlich zutiefst enttäuscht sein. Anstatt sich auf die alten Stärken zu besinnen und sich selbst mehr oder minder nur zu wiederholen, machen Rich Ward und seine Jungs eigentlich mehr denn je nur das, worauf sie Bock haben. Das ist im Falle des Openers "15 Minutes Of Fame" noch relativ nah am alten Material, leider finden sich auf der Scheibe aber auch einige Sachen, die man als Füllmaterial bezeichnen muss.

Allen voran die beiden Interludien "There's A Doctor In Town" und "There's A Miracle Comin'", die trotz zynischer Message absolut überflüssig sind. Was anderes kann ich auch von "Country Road" nicht behaupten. Mal abgesehen davon, dass es zu meinen absoluten Hass-Liedern zählt, geht einem auch die Stuck Mojo-Version schon nach dem zweiten Mal auf den Sack. Was sich die Band bei dem strunzlangweiligen "Superstar Part 1 (The Journey)" gedacht hat, ist auch nicht ganz klar. Klingt wie ne langweilige Nummer, die Kid Rock übrig gelassen hat. Wenigstens "Part 2" geht einigermaßen in Ordnung.

Charme, gute Grooves und tolle Melodien kann man Songs wie dem von Gastsängerin Christie Cook veredelten "Friends", dem melancholischen "Now That You're Alone" oder der Relax-Nummer "Invincible" zwar nicht absprechen. Für Stuck Mojo-Verhältnisse klingt das alles aber viel zu zahm und kaum geeignet für die Live-Show. Vor allem, wenn ein Drummer wie Steve Underwood hinter dem Kit sitzt, der bei solchen Sachen vermutlich seine Becken durchbeißt, um nicht einzuschlafen.

Aufdrehen könnte er gerade mal bei "The Fear", das trotz erneutem Gastgesang von Christie fast noch mehr ins Mett haut als "Metal Is Dead" auf dem Vorgänger oder beim böse groovenden "The Flood" mit seltsamem Georgel im Mittelteil. Man munkelt ja sogar von einem Drumcomputer ...

Letztlich ist es schon schade, dass hier nicht mehr als zwei Punkte drin sind. Rich Ward scheint mit seinem Leben einfach zu glücklich zu sein und leider hat zu viel Harmonie noch jede Metalband gekillt. Damit wären es neben Metallica nun auch Stuck Mojo, die man sich nur noch live und auf den alten Scheiben reinziehen kann.

Trackliste

  1. 1. Worshipping A False God
  2. 2. 15 Minutes Of Fame
  3. 3. Friends
  4. 4. The Flood
  5. 5. Now That Your're All Alone
  6. 6. There's A Doctor In Town
  7. 7. The Fear
  8. 8. There's A Miracle Comin'
  9. 9. Country Road
  10. 10. Invincible
  11. 11. Superstar Part 1 (The Journey Begins)
  12. 12. Superstar Part 2 (The World Of Egos And Thieves)

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5 Kommentare

  • Vor 15 Jahren

    Zitat («
    Damit wären es neben Metallica nun auch Stuck Mojo, die man sich nur noch live und auf den alten Scheiben reinziehen kann. »):

    Dieses bekloppte "olol Metallica sind ja geil aber nur die alten Sachen111!!" ist so bescheuert und derart klischeehaft, dass es fast schon wehtut, dass auch noch in einer Review lesen zu müssen.

  • Vor 15 Jahren

    Auf der Southern Born Killers waren paar Songs die durchaus überzeugten. Darum geb ich dieser hier auch 1-2 Durchläufe.

  • Vor 15 Jahren

    Metallica waren immer schon Assi, kein Thema für mich...
    Stuck Mojo haben sich immer bemüht, es aber nie gepackt - also auch nicht der Hammer...

    Fertig. Aus.

  • Vor 15 Jahren

    eine weitere ahnungslos, subjektive cd-review aus der laut-redaktion ... wahnsinn wer hier was schreiben darf ... :???:

    meine amazon-review:
    Nach dem Vorgänger musste man dieses Mal nicht lange auf das neue Album warten und ich war gespannt wohin die Reise gehen wird. Insbesondere da Rich Ward schon vorab zu verstehen gab das das neue Werk den Fans der ersten Stunde wohl eher nicht gefallen wird - so sucht man die zackig, aggressiven Tracks auch eher vergebens, einzig die Titel "the flood" und "the fear" bilden hier die Ausnahme. Das stuck mojo nach dem release von southern born killers nochmal zu pigwalk oder rising tracks zurückfinden würden war aber eigentlich klar.
    Wem southern born killers schon gefallen hat, dem werden mit the great revival die Augen und Ohren leuchten! Mit dieser Scheibe heben sich stuck mojo auf ein neues Level und man bekommt eine Lektion in Sachen songwriting, mastering (andy sneap), producing ...
    Nach all den Jahren und Platten bin ich mir aber das erste Mal nicht sicher, ob man diese Scheibe nicht hätte unter einem neuen Bandnamen releasen sollen. Nicht weil es keine stuck mojo tracks mehr wären, die Handschrift Rich Wards ist einfach einzigartig, sondern vielmehr um eine hoffentlich große Hörerschaft zu erreichen, die dieser output zweifelsohne verdient.

    Leute die unvoreingenommen auf wirklich gute Musik, auf eingängigen, abwechslungsreichen, groovigen und kurzweiligen Soundgenuss stehen, mögen sich bitte selbst einen Gefallen tun und diese Scheibe kaufen!

  • Vor 15 Jahren

    @saltxxx (« eine weitere ahnungslos, subjektive cd-review aus der laut-redaktion ... wahnsinn wer hier was schreiben darf ... :???:

    meine amazon-review:
    Nach dem Vorgänger musste man dieses Mal nicht lange auf das neue Album warten und ich war gespannt wohin die Reise gehen wird. Insbesondere da Rich Ward schon vorab zu verstehen gab das das neue Werk den Fans der ersten Stunde wohl eher nicht gefallen wird - so sucht man die zackig, aggressiven Tracks auch eher vergebens, einzig die Titel "the flood" und "the fear" bilden hier die Ausnahme. Das stuck mojo nach dem release von southern born killers nochmal zu pigwalk oder rising tracks zurückfinden würden war aber eigentlich klar.
    Wem southern born killers schon gefallen hat, dem werden mit the great revival die Augen und Ohren leuchten! Mit dieser Scheibe heben sich stuck mojo auf ein neues Level und man bekommt eine Lektion in Sachen songwriting, mastering (andy sneap), producing ...
    Nach all den Jahren und Platten bin ich mir aber das erste Mal nicht sicher, ob man diese Scheibe nicht hätte unter einem neuen Bandnamen releasen sollen. Nicht weil es keine stuck mojo tracks mehr wären, die Handschrift Rich Wards ist einfach einzigartig, sondern vielmehr um eine hoffentlich große Hörerschaft zu erreichen, die dieser output zweifelsohne verdient.

    Leute die unvoreingenommen auf wirklich gute Musik, auf eingängigen, abwechslungsreichen, groovigen und kurzweiligen Soundgenuss stehen, mögen sich bitte selbst einen Gefallen tun und diese Scheibe kaufen! »):

    Kann ich absolut unterschreiben!
    Hm, ich bin ein Neuling und ich kenne eigentlich nur Southern Born Killers, The Great Revival unzählige Schnippsel aus dem WWW und ich war bei einem Live Gig
    Der mich so unheimlich umgehauhen hat das ich seither quaise infiziert bin.

    Natürlich ist The Great Revival etwas anderes als die alten Werke die ich kenne, aber dieses Album sollte doch gerade in eine andere Richtung gehen.
    Die Band hat sich doch auch "erneuert" und hat neue Gesichter bzw. Talente bekommen.
    Mal absehen davon das dieses Album ja auch nicht für Live Auftritte gedacht war.
    So wie ich es verstanden habe sollte es ein gemeinsames Werk werden, wo von jedem etwas drin steckt.
    Das ist denke ich, sehr sehr gut gelungen und fassettenreich.. Fantastisch
    für mich..

    So jetzt hab ich auch fertig..

    Ina:)