laut.de-Kritik

Hier sprudelt die Energie und räkeln sich die Melodien.

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Was gibt es Schöneres, als eine verführerische Stimme in einem gnadenlos guten Song? Susheela Raman eröffnet ihr drittes Album mit einem schier perfekten Stück Musik. Der smoothe Groove, die britzelnde Atmosphäre mit eingebautem Wohlfühlfaktor, die Hooklines, Instrumentierung und Melodieführung, Arrangement und Komposition - bei "What Silence Said" stimmt einfach alles, wie auch auf dem Rest des Albums.

Selbst dem fünfschlägigen Rhythmus-Widerborst des Titelstücks "Music For Crocodiles" trotzt sie einen Ohrwurm-Refrain ab. Die treibenden Tabla-Grooves von "The Same Song" und "Chordhiya" sorgen für eine kraftvoll sprudelnde Energiequelle, in der sich Susheelas Melodien räkeln. "Meanwhile" überrascht mit Bluesigem, auf "L'Ame Volatile" verführt sie französisch-balladesk (Chanson-Charme garantiert).

Einzig das experimentelle Intro zu "Sharavana" fällt mit elektronischen Abenteuern aus der akustisch-harmonischen Gesamtstimmung. Das funkige "Leela" hingegen bringt das Wesensmerkmal ihrer Musik auf den Punkt: Modernität, im schönsten Wortsinn, gepaart mit einem sensiblen Bewusstsein für musikalische Traditionen. Susheela Raman folgt dabei einem selten anzutreffenden Traditions-Verständnis: "Tradition heißt, das Feuer weiter zu tragen, und nicht die Asche anzubeten".

Mit feurigen Kompositionen allein gibt sie sich aber nicht zufrieden. Virtuose Musiker aus drei Kontinenten veredeln mit ihren mal dezenten, mal ekstatischen Statements jede einzelne Nummer. Mit von der Partie sind u.a. der indische Geiger Embar S. Kannan, der für erstklassige Improvisationen und schaurig-schöne Hooklines sorgt. Ebenfalls indischer Herkunft: Aref Durvesh. Der Tabla-Spieler mutet den Nummern gerade so viele flinke Finger zu, dass sie die Stücke nicht überfrachten oder zu stark in die Worldmusic-Ecke abdrängen.

Die Atmosphäre von "Music For Crocodiles" ist durchweg beseelt, friedlich und freundlich. Ein Album voll mit guten Songs, ohne Ausnahme, ohne Ausrutscher - eingebauter Wohlfühlfaktor inklusive. Susheela Raman strotzt vor musikalischem Ideenreichtum und offenbart Visionen, denen man sich gerne bedingungslos ausliefert. Es badet sich wirklich vorzüglich im Fluss ihrer Melodien.

Trackliste

  1. 1. What Silence Said
  2. 2. Music For Crocodiles
  3. 3. Light Years Intro
  4. 4. Light Years
  5. 5. The Same Song
  6. 6. Meanwhile Intro
  7. 7. Meanwhile
  8. 8. Chordhiya
  9. 9. Idi Samayam
  10. 10. L’Ame Volatile
  11. 11. Sharvanna Intro
  12. 12. Sharvanna
  13. 13. Leela

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