laut.de-Kritik

Zu viel Stillstand bei 140 bpm.

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Der Titel des zweiten Albums von Terence Fixmer entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Von kontrollierter Stille konnte beim Meister der wild wummernden EBM-Grooves ja bislang nicht die Rede sein. Mit Mühe gezähmte Ekstase wäre da mit Sicherheit die passendere Charakterisierung. Die passt auch auf "Silence Control", das auf Hells Gigolo-Label erscheint. Wie bei allen Fixmer-Releases, so bildet auch hier die Electronic Body Music wiederum den wichtigsten Bezugspunkt.

Insofern ist "Silence Control" eine konsequente Fortführung seines bisherigen Schaffens. Freunde von hart nach vorne gehenden Sequenzerlines wird dies zweifelsfrei freuen. Sie kommen hier voll auf ihre Kosten. Ob die Tracks "I Swear", "Oops" oder "Raw Power" heißen ist eher nebensächlich. Das Rezept ist stets das gleiche: mit viel Filtereffekten belegt, werden die Basslines aus dem Sequenzer durchdekliniert.

Da bleiben Ermüdungserscheinungen natürlich nicht aus. Schließlich ist das Spektrum EBM-tauglicher Sounds nicht unendlich. Nicht umsonst fühlt man sich mehr als einmal an Tracks von Terence Fixmers Erstling "Muscle Machine" erinnert. Gleichzeitig kündigt beispielsweise "Are You Electric?" aber auch von einer vorsichtigen Neuausrichtung. Vocals tauchen hier nicht nur als Soundmasse auf, die man so lange mit Effekten belegt, bis sie nicht mehr zu erkennen sind, sondern bewahren einen annähernd natürlichen Klang.

Da macht sich vielleicht Fixmers Zusammenarbeit mit Nitzer Ebb-Sänger Douglas McCarthy aus dem vergangenen Jahr bemerkbar. Die beiden haben mit "Between The Devil" eine erfolgreiche Koproduktion hingelegt, die Fixmers aggressive Grooves mit den unverkennbaren Shouts von McCarthy zusammengebracht hat. Dennoch reichen diese sanften Lichtblicke nicht aus, um das Album zu retten.

Zu viel Stillstand bei 140 bpm herrscht auf "Silence Control" vor. Das kann eigentlich nur bei eingeschworenen Terence Fixmer-Fans Begeisterung hervor rufen, alle anderen können die Finger getrost von dieser Scheibe lassen. Ihnen sei vielleicht eher ein Live-Auftritt des Franzosen nahegelegt. Da erlebt man den ganzen EBM-Wahnsinn körperlich, was immerhin kathartische Effekte nach sich ziehen kann.

Trackliste

  1. 1. Intro
  2. 2. Resistance
  3. 3. Inside One
  4. 4. Running After Time
  5. 5. Far Away
  6. 6. I Swear
  7. 7. Oops
  8. 8. Edx
  9. 9. Are You Electric?
  10. 10. In Dust
  11. 11. Raw Power
  12. 12. In Green
  13. 13. Watch This
  14. 14. Under The Rain
  15. 15. Outro

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