Porträt

laut.de-Biographie

The Accüsed

Was hat man sich darunter vorzustellen, wenn eine Band ihren Stil als Splattercore bezeichnet? Nun ja, zum einen eben eine musikalische Mischung aus Metal, Hardcore und Punk und zum anderen jede Menge schlechter Horrorfilme und Comic-Bücher, die den lyrischen Haupteinfluss für The Accüsed bilden.

The Accüsed - Oh Martha! Aktuelles Album
The Accüsed Oh Martha!
Ein Stück Nostalgie: Splattercore und Zombierock.

Lange bevor Seattle im Grunge versumpfte, gründen 1981 Gitarrist Tom Niemeyer, Basser Chibon 'Chewy' Batterman, Drummer Dana Collins und Shouter John Dahlin die Band The Accüsed. Noch im selben Jahr veröffentlichen sie eine Split-EP mit The Rejectors auf dem Label mit dem schönen Namen Fatal Erection Records. Damals noch komplett im Hardcore-Punk verwurzelt, schleichen sich immer mehr Metal-Anteile in den Sound, was John gar nicht so gefällt.

So steigt er '84 aus und gibt seinen Platz am Micro dem ehemaligen The Fartz-Frontförster Blaine 'Fart' Cook. Mit ihm erscheint "Martha Splatterhead", und der kranke, wahnsinnige Gesang von Blaine wird schnell zum Markenzeichen der Band. Und auch Martha, eine Zombie-Serienkillerin, die sich durch viele der Texte verhackstück, ist seitdem genauso unweigerlich mit dem Schicksal des Quartetts verbunden.

1986 fliegt Basser Chewy während einer Tour, auf der sie ihre nächste Scheibe "The Return Of Martha Splatterhead" promoten wollen. Doch mit Szeneveteran Alex 'Maggot Brain' Sibbald (Ex-Maggot Brains/Cheating Death) finden The Accüsed quasi direkt im Anschluss Ersatz. Inzwischen bildet die Band mit anderen Acts wie Wehrmacht, D.R.I. oder Cryptic Slaughter eine ganz eigene Szene und hat im Underground eine sehr loyale Anhängerschaft.

Diese wird '87 mit "More Fun Than An Open Casket Funeral" belohnt. Gemeinsam mit den englischen Punk-Heroen von G.B.H. touren sie im Anschluss durch die USA und machen sich direkt danach an die Arbeiten zum nächsten Album. Da die Songs kaum die drei Minuten Grenze überschreiten, hält sich der Stress in Grenzen. So folgt schon ein Jahr später "Martha Splatterhead's Maddest Stories Ever Told". Metal Church-Gründer Kurt Vanderhoof lässt es sich nicht nehmen, auf dem Album als Gast aufzutreten.

Beim 1990 erscheinenden "Hymns For The Deranged" handelt es sich um ein paar neue Studiotracks und um ein paar rare Live-Songs. Unter andere sind das Coverversionen von Thin Lizzy, Black Sabbath und Deep Purple. Da Dana inzwischen ausgestiegen ist, sitzt Steve Nelson hinter dem Drumset. Bei Combat Records fliegen sie raus, dafür haben sie bei Nastymix Records eine neue Heimat gefunden, die sonst eher im Hip Hop aktiv ist und beispielsweise Sir Mix-A-Lot releast.

"Grinning Like An Undertaker" ist die erste Veröffentlichung auf dem neuen Label und auch ein neuer Drummer, Josh Sinder, schnappt sich die Sticks gibt auch auf der "Straight Razor"-EP den Takt an. Allerdings auch nicht lange, denn ein Kerl namens Devin holzt sich durch die letzte Scheibe "Splatter Rock", die 1992 erscheint. Danach zerbröselt es die Band und es folgen ein paar mehr oder weniger interessante Bands, in denen die ehemaligen The Accüsed-Mitglieder auftauchen.

2003 taucht sie allerdings in der Besetzung Blaine, Tommy, Alex und Steve wieder auf und spielt mit Riverred und DEK einen denkwürdigen Gig in der Heimatstadt Seattle. Schon kurze Zeit später geht es ins Studio, um sich mit "Oh Martha!" zurückzumelden. Die Scheibe erscheint zunächst nur über das eigene Condor Label, doch nachdem sie 2005 mit Himsa, 3 Inches Of Blood und Countdown To Life auf Tour sind, sichern sich Nuclear Blast die Rechte an dem Album und veröffentlichen "Oh Martha!" Mitte Mai 2006 auch in Europa.

Alben

The Accüsed - Oh Martha!: Album-Cover
  • Leserwertung: Punkt
  • Redaktionswertung: 3 Punkte

2006 Oh Martha!

Kritik von Michael Edele

Ein Stück Nostalgie: Splattercore und Zombierock. (0 Kommentare)

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