Porträt

laut.de-Biographie

Velvet Acid Christ

Velvet Acid Christ ist der musikalische Output von Bryan Erickson. Unter den Pseudonymen Disease, Desease Factory oder Phuckhead ist er zuvor auch schon bei ein paar anderen Projekten aktiv, darunter auch Toxic Coma.

Velvet Acid Christ - Subconscious Landscapes
Velvet Acid Christ Subconscious Landscapes
Vom Splatterregen in die Traufe der Melancholie.
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Neben Bryan (Gesang/Keyboards/Gitarren) sind auch Grigory 'Grig' Bilham (Keyboards) und Chris Workman (Gitarren) dabei, doch die Besetzung wechselt oft. So muss Grig 1992 wegen Diebstahls hinter schwedische Gardinen und da sich Bryan zu der Zeit auch mit Chris zofft, konzentriert er sich zunächst mit Gary Slaughter, Dan Olson und Steve Bird auf Toxic Coma. Diese Musik besteht rein aus Samples und mehrdeutigen Texten, die sich die Jungs unter Einfluss von allerlei Drogen ausdenken.

Gary legt sich mit der Zeit diverse Synthesizer zu, weil er mit Bryan gerne Velvet Acid Christ wieder beleben möchte. Ende '92 starten sie zunächst unter dem Namen Vortex, kehren aber bald zum alten Banner zurück. In den nächsten zwei Jahren veröffentlichen sie unzählige Tapes und Remixe, doch erste Ende 2004 erscheint mit "Fate" die erste selbstproduzierte CD der Band. Bryan und Chris haben sich derweil wieder versöhnt und so gründen sie das Label Electric Death Trip Records. Hierüber verhökern sie fortan ihre CDs in den USA.

Im selben Jahr erscheint nach dem eher gothiclastigen "Fate" das deutlich elektonischere "Pestilence". Experimentierfreudig wie sie sind, schieben sie Mitte 1995 "Neuralblastoma" hinterher, auf dem verstärkt Metal-Einflüsse zu hören sind. Dabei orientieren sie sich an Vorreiterbands wie Godflesh, Ministry, Napalm Death oder Nine Inch Nails. Obwohl sie schon im selben Jahr mit den Arbeiten an "Calling Ov The Dead" beginnen, dauert es noch bis '98, ehe die Scheibe erscheint.

Zuvor trifft Bryan auf einem Front Line Assembly-Konzert im Backstage Bereich auf Thorsten Stroth, der für das deutsche Label Off Beat arbeitet. Der zeigt sich von den bisherigen CDs begeistert und will die Band für sein Label haben. Bryan und Gary kommen daraufhin über die finanziellen Vorstellungen aneinander und Gary fliegt raus. Die erste europäische Veröffentlichung von Velvet Acid Christ erfolgt im November '96 und hört auf den Namen "Church Of Acid (Best 1994-1996)". Wie der Name schon sagt: eine Best-Of der ersten drei CDs.

Gary kehrt kurzzeitig zur Band zurück, aber nachdem sich er und Chris immer weniger verstehen, schmeißt ihn Bryan kurzerhand wieder raus. Chris, der zwischenzeitlich auch schon ausgestiegen war, kehrt unter dem Pseudonym 'Baphomet' wieder zurück. Nachdem sie für Suicide Commando einen Remix anfertigen, vollendet Bryan mit Steve Bird, Dan Olson und Chris endlich die Arbeiten an "Calling Ov The Dead". Die vorherigen Aufnahmen lehnen Off Beat ab, weil das Material zu wenige Dance-Hits enthalten hatte.

Im Spätsommer 1998 steht eine Tour mit Suicide Commando an, doch da weder Chris noch die anderen Interesse daran zeigen, muss das Label Ersatzmusiker finden. So springen Thorsten Stroht (Ex-Klinik) und Ingo Beitz (Kalte Farben) ein, die sich auf Tour eigentlich erst richtig kennen lernen. Nach der Tour erscheint "Neuralblastoma - Church Of Acid Part 2", die wieder diverse Altwerke neu auflegt. Gleichzeitig arbeiten Bryan und Chris schon am nächsten Album "Fun With Knives", dem eine Konzeptstory zu Grunde liegt. Zuvor erscheint aber noch "The Remix Wars Vol. 4 - VAC vs. Funker Vogt".

Dabei waren Funker Vogt gar nicht die erste Wahl der Band, hätten sie sich doch lieber mit Kalte Farben, Haujobb oder Individual Totem gebattelt. Mit Josh und Lisa Wilson (Synthies) und Lisa von Luxt als Sängerin holt sich Bryan noch ein paar Gäste auf "Fun With Knifes". Inzwischen sind sogar Einflüsse von Goa und Trip Hop bei Velvet Acid Christ zu hören. Die geplante US-Tour fällt aus, da sich Bryan den Fuß bricht, doch von Frühjahr bis Spätsommer 2000 ist er dafür mit ständig wechselnder Besetzung durch Europa unterwegs.

Der ständige Missbrauch von Alkohol und anderen Drogen zehrt sehr an ihm und kaum ist die Tour vorbei, erleidet er einen Nervenzusammenbruch. Er zieht sich merklich in sich zurück und beginnt mit der Arbeit an "Twisted Thought Generator". Die Musik und die Texte fallen sehr düster aus und es sieht auch nicht gut aus für Velvet Acid Christ. So verliert die Band den Vertrag in Europa und auch die Freundschaft zu Chris scheint unwiederbringlich kaputt zu sein. Dennoch erscheint Ende 2000 das neue Album und sogar eine Tour folgt.

Zusammen mit Thorsten Stroht (Synths) und Paul Lipman (Synths/Percussions) begleitet er Bryan Haujobb und DIN_FIV auf deren US-Tour. Zwar verzichtet er auf jeglichen Konsum von Drogen, doch aufgrund einer anhaltenden Erkältung ist er nach seiner Rückkehr physisch sehr geschwächt. Um wieder einigermaßen zu Kräften zu kommen, begibt er sich in sowohl physische, als auch psychische Behandlung und zieht sich von 2001 bis Ende 2002 fast komplett aus der Öffentlichkeit zurück. Erst Anfang 2003 erscheint das erste Lebenszeichen in Form der Single "Pretty Toy".

Dem folgt das Album "Hex Angel (Utopia:Dystopia)" und einige unschöne Szenen mit VNV Nation und Apoptygma Berzerk. Bryan ist sich nicht zu blöde, die Musik der beiden Bands als "seelenlose Popmusik" zu dissen, die gerne nach Industrial klingen würde. Abgesehen davon, streicht er überraschende Erfolge ein, so schafft es die Single doch tatsächlich in die Billboard-Charts. Anstatt auf Tour zu gehen, veröffentlicht er im Laufe der nächsten Jahre die "Between The Eyes"-Alben, die allerdings kaum neues Material enthalten. Dafür gibt es wenigstens diverse rare Singles und B-Sides.

Erst 2006 kommt die Öffentlichkeit wieder in den Genuss von neuem Velvet Acid Christ Material. Nach der Single "Wound", erscheint Ende September endlich das nächste Album "Lust For Blood". Bereits hier sind viele Fans der ersten Scheiben nur bedingt glücklich mit der neuen Ausrichtung oder die große Enttäuschung steht noch aus. Drei Jahre später erscheint "The Art Of Breaking Apart" und zeigt Velvet Acid Christ weit von ihrer alten Form entfernt.

Das Album kommt bei Fans und Presse nicht sonderlich gut weg und auch Brian scheint einzusehen, dass sich was ändern muss. So kündigt er auf der Homepage bereits Ende 2009 an, dass er auf dem nächsten Album wieder zu seinen Wurzeln zurückkehren will.

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