Porträt

laut.de-Biographie

Yppah

"Don't mess with Texas!" heißt ein in Untergrundkreisen einst sehr hipper Aufdruck auf einer Truckerkappe. Was damals eventuell als augenzwinkernde Referenz an die Cowboy-Mentalität mancher von Texas berühmten Söhnen aufgefasst werden konnte, könnte man heute auch ein paar hoffnungsvollen Nachwuchsmusikern aus dem Lone Star State auf ihre Schirmmützen schreiben. Und das in einer Stilrichtung, die man vor lauter Country, Stonerrock und Westernklischees umso weniger im tiefen Südwesten der USA vermutet hätte. Leichten bis mittelschweren Breakbeat nämlich, der mit sphärischen, fast melancholischen Gitarrenthemen untermalt wird.

Yppah - They Know What Ghost Know
Yppah They Know What Ghost Know
Instrumental-Soundbäder zwischen Trip Hop und Glitch.
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Die Rede ist natürlich von Yppah (sprich: "Yippah"), einem neuen Act des Londoner Independent Labels Ninja Tune. Hinter diesem lautmalerischen Namen steckt Joe Corrales, der musikalische Kopf des Projektes. 1981 in Houston geboren beginnt er bereits im Alter von 12 Jahren, eigene Lieder an der Gitarre und am Bass zu komponieren und spielt in kleinen Rockbands. Der Sohn eines Ingenieurs entdeckt aber bald die technische Seite der Produktion von Musik und erklärt die Turntables im Alter von 17 Jahren zu seinem neuen Lieblingsinstrument.

Joe Corrales mixt fortan Hip Hop und House und baut an seinen Decks wilde Remix- und Bastard-Pop Kombinationen. Mit 20 gründet er eine abgefahrene Turntablist Gruppe mit dem Namen "The Truth". Fortan widmet sich der junge Texaner mehr dem Produzieren von elektronischer Musik, vergisst dabei aber nie seine musikalischen Wurzeln. In anderthalb Jahren nimmt Corrales 2005/2006 über einhundert Stücke auf, die musikalische Entwicklung mündet schließlich in der Veröffentlichung seines Debüt-Albums "You Are Beautiful At All Times" im November 2006.

In seinen skizzenhaft geratenen epischen Breakbeat-Stücken hört man viel aus seiner Bandvergangenheit raus, akustische Gitarren wechseln sich mir härteren, elektronischen Sequenzen ab. "Ich habe versucht, alle meine musikalischen Einflüsse und die Stimmung, die ich im vergangenen Jahr hatte, mit in die Platte einfließen zu lassen", so Corrales.

Eine der wichtigen Szene-Größen in Houston ist Corrales schon jetzt, mit Yppah hat er den Weg in Richtung Tanzböden und Herzen nun auch in Europa angetreten.

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