laut.de-Kritik
Statt ABBA covern sie jetzt Alice Cooper ...
Review von Alexander CordasDie A*Teens wollen jetzt neu ankommen. Nach ihrem Chartstürmer "The Abba Generation", der weltweit die Bestsellerlisten erobert, und dem im Vergleich dazu gefloppten "Teens Spirit", müssen die vier Schweden verlorenen Boden gut machen. Das tut auch dringend Not, denn der Markt der poppigen Dance-Bands ist hart umkämpft - die Konkurrenz schläft nicht.
Nachdem bereits die erste Single "A Perfect Match" nicht gerade durch reißenden Absatz auf sich aufmerksam machen konnte, scheint Album Nummer drei zur Nagelprobe für die A*Teens zu werden. Der Opener "Floorfiller" gibt unmissverständlich vor, wohin die Reise gehen soll: Richtung Sackgasse. Wie gehabt versteift sich das Produzententeam darauf, mit altbekannten Spears-Standards in neuem Outfit zu langweilen.
Leider lassen sich die schwächelnden stimmlichen Qualitäten des Quartetts trotz gnädiger digitaler Unterstützung nicht verbergen. Zu den fehlenden künstlerischen Qualitäten gesellt sich zudem noch die nicht vorhandene Eigenständigkeit. So kommt die Gruppe auch beim dritten Werk nicht umhin, Coverversionen bekannter Songs zu verwurschteln. Dies an sich ist in Zeiten einer allgemeinen Covermanie nicht allzu verwerflich, doch an der adäquaten Umsetzung kränkelt das Produkt.
Am schlimmsten jedoch überrumpelt Track Nummer sechs den Hörer. Unverschämt sind sie ja, die Schweden. Nicht einmal vor Alice Cooper machen sie halt. Im dünnen Pop-Mäntelchen stellen sich bei "School's Out" unwillkürlich alle Nackenhaare auf. Das Allerschrecklichste an der Geschichte ist jedoch, dass kein Geringerer als der Schockrocker persönlich mit den Vieren im Duett trällert. Da stellt sich die bange Frage, ob Cooper all seine Ersparnisse verjubelt hat, um auf dieser Platte dabei sein zu müssen.
Soll doch der gute Alice dieses Geheimnis mit ins Grab nehmen, an der Verfehlung des Klassenziels der A*Teens trifft ihn keine Schuld. Denn auch dem Rest der Songs - inklusive der schlimmen "One Night In Bangkok"-Version - geht so ziemlich alles ab, was Musik zu einer leidenschaftlichen Angelegenheit macht. Keine Seele, kein Können, keine Originalität. So wird das nix mehr.
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