laut.de-Kritik
Solider Gothic-Metal mit schwachem Jennifer Rush-Cover.
Review von Michael EdeleMan kann wirklich nicht behaupten, dass Elis vom Glück verfolgt werden. Nachdem sie den Namen Erben Der Schöpfung an den ehemaligen Keyboarder abtreten mussten, und als Elis mit Sängerin Sabine Dünser zwei Alben veröffentlicht hatten, starb die Sängerin noch während der Aufnahmen zu "Griefshire" an einer Gehirnblutung.
Die Scheibe wurde posthum veröffentlicht, und parallel machten sich Elis auf die Suche nach einer neuen Sängerin: Sandra Schleret darf nach der Single "Show Me The Way" nun auch auf Albumlänge ran. Das kann sich durchaus hören lassen, zumal sie keine Kopie ihrer Vorgängerin abgibt, sondern über eine dunklere, kräftige Stimme verfügt, die sich sehr schön in die gitarrenlastigen Kompositionen einfügt.
Das stellt sie im Opener "Core Of Life" nachdrücklich unter Beweis, wenn sie die Scheibe mit ihrer rockigen Stimme allein einleitet. Die männlichen Kollegen ziehen nach und lassen auch "Twinkling Shadow" ordentlich krachen. Die Growls von Basser Tom bleiben Geschmackssache, aber die Aufteilung geht durchaus klar und wird nicht übermäßig ausgereizt.
Deutlich interessanter gestaltet sich hier "Warrior's Tale": Den männlichen Part intoniert Michelle Darkness (End Of Green) klar und ruhig - Growls Fehlanzeige, Sabine zwingt ihre Stimme allerdings unnötig weit nach oben.
Die deutschen Texte bei "Des Lebens Traum - Des Traumes Leben" oder "Das Kleine Ungeheuer" sind ebenfalls gewöhnungsbedürftig - musikalisch gibts nicht viel auszusetzen. Über die Coverversion "I Come Undone" lässt sich das leider nicht sagen. Sich an einem überragenden Original zu versuchen, ohne das Stück im Kern wirklich zu verändern, ist gewagt, und an Jennifer Rush kommt Sabine dann doch nicht ran.
Dennoch bleibt "Catharsis" ein durchaus starkes Gothic Metal-Album, das durch die Produktion von Alex Krull (Atrocity, Leave's Eyes) auch über einen guten Sound verfügt.
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