laut.de-Kritik
Fans von The Offspring können hier bedenkenlos zugreifen.
Review von Michael EdeleIch könnte schwören, dass es in der Redaktion schon Wetten gibt, wie viele CDs man dem Edele mit Kommando auf umgehende Rezension noch zuschicken kann, ehe es klick macht und sich das Gehirnkaschterl in Richtung Valhalla verabschiedet. Dabei ist es doch schon lange ein offenes Geheimnis, dass ich meine Rezensionen auf die weich gepolsterten Wände eines quadratischen, weißen Raumes schreibe, also ehrlich ...
Aber ich will mich nicht beschweren, die Mucke des Quartetts aus Houston (wir haben ein Problem – Brüller!) ist eine feine Sache. Warum es allerdings fünf Jahre gedauert hat, bis sie mit einem Nachfolger zum 1998 wiederveröffentlichten Debüt über den Teich kommen, ist mir ein Rätsel.
Es hat sich auch einiges getan in der Besetzung, so sitzt Damon DeLa Paz, der beim Debüt noch hinter der Gitarre stand, inzwischen hinter den Drums und die sechs Saiten klimpert jetzt James Love. Auch der Sound hat sich zu einer etwas härteren Gangart verändert, was den Songs aber sehr gut tut. Fans von The Offspring können hier bedenkenlos zugreifen und sich über einen Sänger freuen, der zwar stimmliche Ähnlichkeiten zu Dexter Holland aufweist, aber sogar auch mal 'nen Ton trifft.
Textlich schießt man keine Weisheiten ab, hält sich aber auch nicht in blöd/witzigen Funpunk-Gewässern auf. Auch musikalisch kann sich die Sache hören lassen, ohne dass man denkt, jedes Riff schon bei drei anderen Bands dieser Richtung gehört zu haben. Was sich die Plattenfirma aber dabei denkt, den neuen Gitarristen als Flitzefinger hinzustellen, der Yngwie Malmsteen dazu bringen würde, mit Tränen in den Augen den Saal verlassen, wird auf immer ihr Geheimnis bleiben. Bleibt mal auf'm Teppich, Jungs.
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