laut.de-Kritik
Wasserdicht gereimt und gut inszeniert - das neue Werk der "genetisch gut gelaunten" Fischköppe
Review von Sascha OriwallZwei Jahre nach ihrem "Melitta"-Album und wenige Monate nach der Rechtschreib-Deform ist es nun soweit: das dritte Album der Nordlicht-Sprechgesangskünstler liegt in den Regalen der Plattenläden und wartet darauf, gekauft zu werden. "Fettes Brot lässt grüssen", so der Titel der neuen Scheibe, aber, liebe fetten Brote - Rechtschreibreform hin oder her - "grüßen" wird weder nach den neuen noch nach den alten Regeln mit "ss" geschrieben, weil "ü" ... naja, kann man ja alles im neuen Duden nachlesen.
Nun zur Platte. Schiffmeister, Doc Renz und König Bois haben mal wieder tief in die Trickkiste gegriffen und fleißige Mitarbeiter wie die drei Fragezeichen (ja, richtig gelesen - die ??? - die Kult-Hilfs-Sheriffs der Hörspiel-Landschaft), Lachmann Heinz Strunk, DJ Coolman (5 Sterne Deluxe) oder Tocotronic herausgezaubert. Mit Letzteren enstand dann auch eines der Highlights der Platte, die "deutsche Version" des Bananarama-80-er-Klassikers "Robert DeNiro's waiting" (siehe Kasten links).
Alles in allem grooven die Brote recht gediegen daher und reimen wie gewohnt ziemlich humorvoll vor sich hin. Bleibt der Sprechgesang mal auf der Strecke, wie bei "Viele Wege führen nach Rom", kann man trotzdem nicht meckern, es ist zwar ungewohnt, doch auch diese Prüfung bestehen die Hamburger Milchbärte. Weitere nette (fette?) Unterhaltung bieten Tracks wie "Geld abheben", "Lieblingslied" oder "Können diese Augen lügen", in dem auch mal die "12-jährige Architektin aus Wallau-Massenheim" für einen passenden Reim herhalten muß.
Falls die Fetten Brote tatsächlich mal die Revolution starten sollten, um ihrem Ziel "Bundeskanzler" näher zu kommen, können wir uns vermutlich beruhigt zurücklehnen, weil wir wissen ... "Kommisar Reynolds ist informiert!"
1 Kommentar
hat sich ja mal ziemlich überlebt. 2/5