laut.de-Kritik
Beamen den Funk mit Warp-Schub ins Jahr 2008.
Review von Kai KoppMeine Fresse, lassen diese Jungs es krachen. Direkt vom Mothership beamen Fort Knox Five ihren Funk mit Warp-Schub ins Jahr 2008. Der Opener "Insight" gibt die Marschrichtung vor und spätestens beim Refrain von "Funk 4 Peace", wissen wir: "You've got to funk - funk for peace".
Das lässt sich bei den deepen Grooves der Washingtoner niemand zweimal sagen. Hier wird Party noch mit großem P geschrieben. Vor dem Funk prangt vorläufig ebenfalls ein dickes, fettes P. Folgen wir also bereitwillig dem Hosianna von Fort Knox Five.
No Parking On The Dancefloor gilt auch für "How To Start A Band". Danach morphen die aus der DJ-Szene stammenden Musiker den Funk behutsam Richtung Lateinamerika. "Sao Funky" ist angesagt. Das P vorm Funk verschwindet allmählich. Spätestens wenn sie Elektro und Latin durch den Funkwolf drehen ist klar, dass sie gerade erst angefangen haben, sich warmzuspielen.
"The FK Strut" groovt wie Seuche - und kommt dabei ganz ohne Voices aus. Endlich spielt auch das Baritonsaxophon mal wieder die ihm musikgeschichtlich zugewiesenen Hooks. Yeah! So Etwas könnte sich auch die Funkeminenz Maceo Parker aus dem Horn drücken: 98% Funk.
Disco, Dub und Dance verarzten die Jungs, wenn der "Killa Soundboy" auf die "Party Pushers" trifft. "The Wonder Strikes Again" ist Dancehall pur. Hübscheste Philly-Streicher erhellen den Himmel über dem sonnenfreundlichen "The Spirit Of '75". Dann dreschen die Herren mit Big Beats auf auf den Funk ein: "Papa Was Stoned".
Bei "Uptown Tricks" geht es nochmal herzhaft zur Sache, bevor "Not Gonna Take It" das Album Reggae-esk beendet. Die Konturen ihres Repertoires zeichnen Fort Knox Five von Old School bis New School, vom Spirit of '75 zum Clubbeat '08, von Funk zu Punk, von Soul zu Rap und Disco zu Dub.
Niemals, wirklich niemals, erlebt man ihre Mixkunst als Spiel mit Polaritäten. Denn nicht nur auf "Funk 4 Peace" zelebrieren Sitar-Samples neben verzerrten Livegitarren den P-Funk und verschmelzen zu einem organischen Ganzen. Fort Knox Five verstehen ihr Handwerk so gekonnt, dass es nur ein Fazit gibt: Kaufen, auflegen, abtanzen!
8 Kommentare
platte klingt doch sehr interessant, gleich mal reinhören.
review ist bisschen zu track auf zählmäßig, aber wenn die Musik hält, was du versprichst, ist mir das egal.
Habe noch nie von denen gehört und bin auch kein Funk-Kenner, aber sobald Gitarre, Bass und Drums dabei sind und laut.de fünf Punkte vergibt muss es einen Test gut sein.
natürlich ist musik immer geschmackssache ... aber reinhören kann bei den jungs auf keinen fall schaden
Ich habe keine wirkliche Ahnung von Funk und ich kann auch nicht sagen, was da alles an Styles mit drinne ist und dafür auch immer die richtigen Schubladen ziehen.
Was ich aber sagen kann: gestern zu nachmitternächtlicher Stunde im Net gehört, was zu hören war und unverzüglich die Order geklickt.
Und eine Sicherung geht an die nette junge Nachbarin, die mir Jimi Blue "geliehen" hatte.
Wahnsinnsalbum
Das letzte was mich in der Richtung so weggeblasen hat, war Parliament und das ist auch schon recht lang her...
Hab ein bisschen reingehört, hört sich sehr geil an. Scheint die 5 Punkte wert zu sein