laut.de-Kritik

Melodischer Rock mit einem Hauch von Synthie.

Review von

Alarm!Alarm!- rette sich wer kann ... das war wohl nicht die Absicht hinter diesem vieldeutigen Albumtitel der dritten Platte der badischen Rocker. Eher wohl: Alarm!Alarm!- wir sind wieder da und wie ...

"Alarm!Alarm" wartet nicht mit Neuem auf, sondern bietet sehr gitarrenlastigen und relativ energetischen Rock mit Elektro- und Kassik-Klängen und einem Hauch Synthie. So hat schon "Stay With Me" kurzzeitige Synthie/Elektronik-Einschübe zu bieten, bevor der Song in Rock abdriftet. Ähnlich verhält es sich anfangs mit dem dritten Track, der dann aber zu einem wilden, abgefahrenen, shoutigen Stück mutiert. Grundsätzlich wechselt die Musik zwischen schnellem, wilden Rock und dem langsameren, melodischeren Pop. Trotzdem bleibt beim Zuhörer das Gefühl, diese Musik schon bei anderen Bands gehört zu haben, irgendwie fehlt eine klare Identität.

So hört man das Album durch ohne wirklich berauscht oder gefesselt zu sein. Allerdings bietet "Alarm!Alarm!" dann doch noch die überraschenden, andersartigen Tracks, die auch durch ausgefeilte Musikalität heraus ragen. So ist "Shoot Me I'm A Fool" in keinster Weise mit den anderen Stücken vergleichbar. In sehr langsamem, fast beschaulichem Tempo unterstreichen die Geigen hervorragend die Intention und Emotion des Songs. Ein schönes, emotionales und irgendwie beruhigendes Lied, das so unerwartet wie es beginnt auch wieder endet.

Textlich schwimmen Liquido auf der Emotionswelle, nur "All Dead Wrong" ist eher gesellschaftskritisch. Die anderen Lieder wandeln zwischen glücklich und traurig sein, großen Gefühlen und starkem Schmerz. Mit den hoch angesetzten Stimmen wird der dramatische Aspekt unterstrichen, das trifft aber nach dem achten Song dieser Art einfach nicht mehr den richtigen Nerv. Melodramatische Erzeugnisse wie "Just A Boy " oder "Page One" tragen nicht unbedingt zur Vielseitigkeit der Band bei. Anders verhält es sich da mit dem Albumabschluss "Take Off, Go Far". Textlich und stimmlich ist auch er von Melodramatik umhüllt, aber der Gesang gibt dem Lied zusammen mit der langsamen Musik eine klingende, hellere Note. Die ruhige Instrumentierung trägt auch ihren Teil dazu bei, dass das Lied eine schöne und gleichzeitig rockende Komposition ist.

Insgesamt eine akzeptable, gut produzierte Platte voller melodischer Rocksongs mit einigen Top-Ausnahmen. So schlecht, dass man den Arzt rufen muss, ist das Album wirklich nicht, aber vor Freude über den neuen Liquido-Output "Alarm!Alarm!" rufen werden wohl auch nur die "Die Hard"-Fans.

Trackliste

  1. 1. 7"
  2. 2. Stay With Me
  3. 3. All Dead Wrong
  4. 4. Shoot Me, I'm A Fool
  5. 5. Why Are You Leaving
  6. 6. Not Again
  7. 7. Umbrella Song
  8. 8. Just A Boy
  9. 9. Page One
  10. 10. Get It All Done
  11. 11. Wine Like Water
  12. 12. What's Next?
  13. 13. What The Heck!
  14. 14. Take Off, Go Far

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