laut.de-Kritik
Kindipunk aus Amiland.
Review von Gregory BritschEs ist noch nicht lange her, dass die Meldung die Runde machte, The Offspring wollten mittels MP3-Download unter www.offspring.com eine schlappe Million US Dollar verschenken. Heftiges Nervenflattern bei der Plattenfirma und rote Ohren seitens der Klientel war die Folge.
Mittlerweile wurde der Gewinn dem Konto einer 14-jährigen Göre aus dem US Bundesstaat Georgia gutgeschrieben. Das entspricht ungefähr dem Altersdurchschnitt der nicht gerade kleinen Fangemeinde der Band aus dem kalifornischen Orange County. Böse Zungen in meinem Freundeskreis sprachen auch schon mal von Kindipunk. Aber als ich so alt war, gab's allenfalls öffentlich rechtlichen Kacksound aus dem Äther und Underground war die Londoner U-Bahn. Im Urlaub auf Korsika lief dann "Smash" bis zum Erbrechen, so dass die Band erst mal aus dem Gedächtnis getilgt werden musste.
Drei Platten später und siehe da, es hat sich seitdem nix geändert. Gewohnte Drei Akkord Gitarren mit ansprechenden Hooklines. Dexter Hollands z.T. penetrante Yeeeaaaiiieeaaahs und Oooouuoohs sind immer noch am Start, während ruhigere Stücke nach wie vor nicht zu ihren großen Stärken gehören.
Dazu zählt auch die erste Singleauskopplung "Original Prankster" mit Kurzauftritt von Reggie "Redman" Noble, die gegen andere Stücke auf der Platte den Kürzeren zieht. Denn wenn The Offspring Gas geben, dann ist der Grund und das Ausmaß ihres kommerziellen Erfolges greifbar. Da ist auch die Tatsache, dass die Band keine nennenswerte Credibility unter Musikerkollegen vorweisen kann, nicht weiter von Belang. Die Schuster bleiben bei ihren Leisten, wer soll es ihnen verdenken?
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