laut.de-Kritik
Das Jammern über Schoko-Flashs geht weiter.
Review von Vicky Butscher"Ach du meine Scheiße, was soll das denn? Eine pummelige Frau, die über ihre Männer-Miseren und Schoko-Flashes jammert. Und das Ganze als Komödie? Kann doch nur ein Film für Leute sein, die 'Ildiko' von Kürthy lesen und das auch noch ernst meinen." Ja, so dachte ich als Unwissende vor dem Besuch des ersten Bridget Jones-Films.
Als ich mangels eines besseren Kinoprogramms und dank wahnsinniger Überredungskünste der besten Freundin dann im Kino saß, hab ich mir ... verdammt noch mal, vor Lachen fast in die Hose gemacht! Das war super! Wahnsinn, wann geht's weiter? Jetzt! Ab sofort darf weiter gelacht werden - und zwar alles andere als instant.
Auf dem dazugehörigen Soundtrack kann good ol' Robbie natürlich nicht fehlen. "Misunderstood" schmachtet so wunderbar passend: Bridget fühlt sich im Film eben meist ziemlich missverstanden - die Frau versteht sich ja selbst nicht mal. Und rührselig schunkeln ist allemal angesagt. Doch auch Neulinge kommen auf der CD zu Wort, häufig mit Coverversionen alter Meister.
Zum Beispiel Jamelias Interpretation von Sam Browns "Stop". Bei ihr klingt dieser wundervolle, zugleich emotionale und groovende Song etwas kieksig. Zu dem Song sollte Ernie nicht mit seinem Quietsche-Entchen spielen. Doch die R'n'B-Chanteuse steht nicht alleine da. Auch Will Youngs Version von Sades "Your Love Is King" geht in seiner Lahmarschigkeit nach hinten los. Der Track bringt einen ungefähr so in Weihnachtsstimmung wie Geschenke-Shopping an Advents-Samstagen.
Wie man es besser macht, zeigt Mary J. Blige. Die in Tränen schwimmende Elton John-Ballade "Sorry Seems To Be The Hardest Word" ist auf ein Minimum reduziert. Nur das auftrumpfende Keyboard im Mittelteil hätte wirklich nicht sein müssen.
So ist es sehr angenehm, wenn Joss Stone zwischendurch ihr "Super Duper Love" rausgroovt. Die Dame hat Stimme, was man ohne rot zu werden auch so benennen darf. Dass die Macher bei "You're The First, The Last, My Everything" (Barry White) die Originalversion gewählt haben, dafür muss man unendlich dankbar sein. Noch ein Song, der unheimlich Bridget ist.
Sting lädt Annie Lennox zum Duett ("We'll Be Together"), und Rufus Wainwright und Dido nehmen gemeinsam ihr Dinner ein. Eine folkige Indie-Ballade, die zu Tränen rührt. Und dann "Loaded": mit Primal Scream kann die Party beginnen!
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