laut.de-Kritik
Der Superheld setzt auf harte und eingängige Rockmusik.
Review von Eberhard DoblerDie Symbiose aus harter Musik und Hollywood-Film ist aus der Produktpalette der Musikindustrie nicht mehr wegzudenken. Die meist als Compilation angelegten Soundtracks sollten dem Käufer aber einen Mehrwert vermitteln, um nicht sofort unter Abzock-Verdacht zu geraten.
Bot "Not Another Teen Movie" beispielsweise gitarrenlastige Achtziger-Cover an, oder frönte "Jackass The Movie" dem Punk, setzt Superheld Daredevil mit 20 bislang unveröffentlichten Stücken auf die modernen Spielarten harter Rockmusik.
Ein recht breites Spektrum aus zahlreichen unbekannteren Acts und bekannten Bands wie Nickelback, Drowning Pool feat. Rob Zombie, Saliva, The Calling oder Hoobastank macht "Daredevil -The Album" zu einer Alternative-Rock-Platte, deren Wurzeln weit mehr im Grunge als im Metal liegen.
Stilistische Ausreißer sind neben einer Kollaboration der Südstaaten-Hip Hop-Crew Nappy Roots mit Gitarrist Marcos Curiel (P.O.D.), die den leger groovenden Rap-Metal-Track "Right Now" beisteuern, einzig zwei überwiegend elektronische Beiträge (Moby sowie das cool geremixte "Daredevil Theme") und das von Klavier und Streichern begleitete "My Immortal".
Gnadenlos metallisch brettern Rob Zombie und Drowning Pool drauf los. Seethers trocken dröhnende, südafrikanische Gitarren machen "Hang On" zu einem kompakt rockenden Track. Hoobastank bleiben ein potenter NuRock-Act und die von Rick Rubin produzierten Paloalto stehen britischen Rockbands in nichts nach. Autopilot Offs Emo-Nummer "Raise Your Rifles" überzeugt im Refrain.
Die Newcomer Evanscence steuern mit "Bring Me To Life", der ersten Single-Auskopplung, einen der langweiligsten Tracks bei. Für Freunde harten und melodiösen Gitarrenstoffs bietet die Zusammenstellung unveröffentlichter Songs trotzdem eine akzeptable Ergänzung zur Marvel-Comic-Action im Kino.
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