Original Soundtrack - " Tarzan"

Man kann schon beinahe seine Uhr danach stellen. Nach was? Na, nach dem Kinostart eines neuen Walt Disney Films. Taucht irgendwo ein Plakat mit dem markanten Schriftzug der amerikanischen Zeichentrickschmiede auf, dann sollte man sich schleunigst daran machen, die noch fehlenden Weihnachtsgeschenke zu besorgen, sagt einem doch der Erfahrungswert, daß das wichtigste Fest im christlichen Abendland nun unmittelbar bevor steht. Und als optisches und akustisches Vergnügen zu den besinnlichen Feiertagen präsentiert Disney in diesem Jahr die Geschichte eines weißen Jungen, der im Urwald bei den Affen aufwächst und bald zum Herrn des Dschungels aufsteigen wird: Tarzan.

Doch nicht nur in ihrem eigentlichen Geschäft, der Filmproduktion beweisen die Disney-Leute Format. Für den Soundtrack zum Film konnten sie keinen geringeren als Phil Collins verpflichten, was nicht ganz einfach gewesen sein dürfte, bei den sprachlichen Anforderungen, die an die Popikone gestellt wurden. So hat er vier der Songs von Tarzan in gleich fünf verschiedenen Sprachen eingesungen, und er macht dabei eine gute Figur, was für einen englischsprachigen Künstler alles andere als eine Selbstverständlichkeit ist.

Unterstützt werden die gefühlvollen Gesangspassagen durch musikalische Arrangements, die ganz automatisch Bilder großen Gefühlskinos in der Gedankenwelt des Zuhörers aufbauen. Man könnte beinahe auf den Film verzichten, soviel imaginative Kraft besitzen die einzelnen Songs auf Tarzan. Songwriting in Bestform, wäre da nicht ein kleiner Wermutstropfen. Beim Anhören der Lieder mußte ich ständig an einen anderen Disney-Film denken, zu welchem dieser Soundtrack manchmal ebensogut passen würde: das Dschungelbuch. Nichtsdestotrotz wird der Tarzan-Soundtrack positiv aus der Masse der zu Weihnachten veröffentlichten CD's herausstechen. Ob der Film da mithalten kann?