laut.de-Kritik
Klingt nicht gerade, als käme es aus der Zukunft oder dem Deltaquadranten
Review von Stefan FriedrichMeine Damen und Herren, liebe Trekkies. Tim Russ, alias Tuvok war mit seiner Rolle auf der Voyager scheinbar nicht ausgelastet und lässt auf die Erdbevölkerung sein erstes Album los. Und dieses klingt nicht gerade, als käme es aus der Zukunft oder gar dem Deltaquadranten, sondern eher aus dem dunkelsten Kapitel der 70er. Was einen hier hinter dem anspruchslosen Cover erwartet, erinnert stark an die Hintergrundmelodien beliebiger amerikanischer Sitcoms aus Urzeiten.
Tim Russ schart ein paar Studiomusiker um sich, covert acht Songs, fügt noch drei eigene hinzu und fertig ist ein Album? Auch wenn sich massig am Fließband produzierte Musik in den heutigen Charts tummelt - so einfach ist es wiederum doch nicht, erfolgreich zu sein. Vor allem wenn man klingt, als wäre man am Ende der 70er beim Hören einer B-Seiten und Demo-Sammlung aus Chicago eingefroren und gute zwanzig Jahre später wieder aufgetaut worden. Tim Russ wirkt mit diesem Album einfach antiquiert. Wären die Songs wenigstens gut, könnte man gegen den Retrosound nichts sagen, aber leider ist dies nicht der Fall. Einzig "Where Do The Children Play" von Cat Stevens klingt okay, dem Vergleich mit dem Original kann es allerdings nicht im Geringsten standhalten.
Tim Russ sollte besser auf der Voyager bleiben. Dort macht er seinen Job hervorragend, als Musiker würde er es wohl nicht auf die Brücke schaffen. Dieses Album ist höchstens etwas für Trekkies und da auch nur für die Die-Hard-Fans, die sämtliche Devotionalien ihrer Lieblinge haben müssen. Besser wäre allerdings, die Platte ins All zu beamen...
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