laut.de-Kritik
Power-Pop-Punk aus dem oberbayrischen Musik-Mekka Weilheim.
Review von Stefan FriedrichEs muss '97 oder '98 gewesen sein: Ich stehe mit einem Independent-Sampler im CD-Discounter meines Vertrauens. Motorpsycho waren darauf, Locust Fudge und auch eine Band mit dem etwas gewöhnungsbedürftigen Namen Slut. Die klangen fast wie the Notwist - prima, Platte gekauft.
Anfang des neuen Jahrtausends klingen Slut ein wenig anders, sind bei Virgin unter Vertrag und haben ihr Songwriting perfektioniert. Mit dem neuen Album und der inzwischen immer und überall laufenden Single "It Was Easier" dürfte der verdiente Erfolg auch nicht lange auf sich warten lassen. Denn "Lookbook" hat weit mehr zu bieten als eben nur die erwähnte Single. Ein kleiner Hit folgt auf den nächsten und alles fügt sich zu einem in sich schlüssigen Gesamtbild zusammen.
Produziert wurde im oberbayrischen Musik-Mekka Weilheim, Mario Thaler stand in den Uphon-Studios hinter den Reglern und hat bei einigen Songs seine Handschrift hinterlassen (z.B. "Global Cut"). Mit dem Ergebnis, dass der Klang des Abums jetzt irgendwo zwischen "very british" und - eben - Weilheim liegt. Und die typisch Slut'sche Melancholie immer im Gepäck...
Gute Chancen, einen aus selbiger zu reißen hat "No Time", der schnellste Song des Albums, kleiner aber feiner Power-Pop-Punk, wenn man so will. Bei "Minerals" hat dann wohl Robert Smith persönlich im Studio vorbei geschaut und ein wenig mit der Band gejammt. Am Ende gibt's dann das vom "Crazy"-Soundtrack schon bekannte "Welcome", bevor das Album mit wiederum sehr an The Cure erinnernden "Hope" abgeschlossen wird.
Auch wenn einiges auf dieser Platte bekannt klingt - "Lookbook" ist neben Blackmails "Bliss" das bislang beste Album aus hiesigen Gefilden in diesem Jahr.
1 Kommentar
merkst man wieder was hier für leute rumlaufen. gibts mal eine deutsche band die wirklich was kann interessierts keim 5/5