Turbo A.C.'s - " Fuel For Life"

"Einmal auftanken, bitte." Wer mag das schon noch gerne sagen in letzter Zeit? Die Benzinpreise in Deutschland sind in astronomische Höhen geschnellt und so mancher Autofahrer hat bestimmt schon vom bequemen Vierräder auf den guten alten Drahtesel umgesattelt. "Puffpreise" mag der eine oder andere denken. Womit der Bogen von Albumtitel zu Cover geschlagen wäre, denn neben einem Brummi posiert das aufreizende "Turbowoman", vielleicht, um ein paar verprellte Autofahrer anzulocken.

Doch warum halte ich mich so lange bei dem Cover auf, wenn es wichtigeres gibt: Die Musik.
"Fuel For Life" ist zwar stilistisch mit seinem deftig-schnellen Punk'n'Roll eher Normalbenzin, aber die Umsetzung ist durchaus Super. "Want It Now" lässt wohl keinen Skater ruhig auf seinen Rollbrettern, "The Curse" beweist, dass sich das Etikett Punk Rock und das Beherrschen von Instrumenten nicht grundsätzlich gegenseitig ausschließen, und mit "Enter The Dragon" hat man sogar ein Instrumental am Start.

Allerdings hat auch "Fuel For Life" die Nachteile, die häufig bei Punk Rock zu finden sind. Dadurch dass die Turbos pingelig wie die Straßenbahn in ihren musikalischen Schienen bleiben, werden sich Hörer, die Wert auf Abwechslung legen, diese Tankfüllung nicht ohne Gähnen verpassen. Zudem endet der Spaß nach knapp 35 Minuten viel zu früh, was für Punk zwar üblich ist, aber den Hörgenuss nicht wirklich erhöht. Punkrockfans werden diese Mankos allerdings nicht schrecken und der eine oder andere wird sich den Tonträger vielleicht in den Schrein mit seinen absoluten Lieblingsplatten legen. Wirklich übel nehmen könnte ich ihm das nicht ...