Wie schon in den vergangen Tagen und Wochen teilt der King of Pop weiter aus. Dieses Mal in Form wirft er der Musikindustrie im Allgemeinen und Sony Music im Besonderen Rassismus vor.
New York (nku) - Man könnte meinen, Mickael Jackson sei auf einem Rachefeldzug gegen die Musikindustrie im Allgemeinen und seine Noch-Plattenfirma Sony im Speziellen. Neben dem andauernden Streit der letzten Wochen, in dem Jackson Sony beschimpfte und mangelnde Promotion für sein Album beklagte, folgt nun sein nächster verbaler Rundum-Schlag. Bei einem seiner raren öffentlichen Auftritte während einer Bürgerrechts-Veranstaltung in New York, beschuldigte der King Of Pop den Musik-Biz des Rassismus und behauptete, dass es "Verschwörungen" zwischen Plattenfirmen gebe:
"Plattenfirmen verschwören sich wirklich gegen Künstler, besonders gegen die Schwarzen." Weiterhin sagte der weiß gebleichte Sänger, dass Generationen von schwarzen Musikern durch die Macht der Plattenfirmen nicht den Erfolg und die Profite erlangt hätten, die sie verdienten. Zu den ca. 350 Zuschauern im Hauptquartier des Bürgerrechtlers Al Sharpton sagte Jacko. "Wenn ihr für mich kämpft, kämpft ihr für alle schwarzen Menschen, tot oder lebendig." Auch Sony Boss Tony Mottola bekam wieder sein Fett weg. Vor wenigen Wochen erst als Teufel verunglimpft bezeichnete Jacko ihn jetzt als Rassisten und teuflischen Menschen. Angeblich hat Mottola über einen schwarzen Künstler bei Sony rassistische Bemerkungen gemacht.
Sony hat auf diese geballte Verbalattacke bereits reagiert. Ein Sprecher nannte die Kritik "lächerlich, verletzend und trotzig". Zu den detaillierteren Rassismusvorwürfen gab es folgenden Kommentar: "Es scheint besonders bizarr, dass er einen ungerechtfertigten und hässlichen Angriff auf einen Vorsitzenden macht, der für seine Karriere eingetreten ist ...". Auch bei weiteren Terminen in der Stadt soll Jackson dpa-Angaben zu Folge ein Schild mit Schriftzug "Fahr zur Hölle, Mottola" gezeigt haben. Sony sagte dazu: "Wir sind entsetzt, dass Jackson in seinem ewig währenden Drang nach Publicity so tief sinkt."
Freunde werden der Megastar und seine Plattenfirma wohl nicht mehr. Wer jedoch mit seinen Anschuldigungen eher ins Schwarze trifft, bleibt offen. Allerdings sind Jackos Vorwürfe nicht neu. Immer wieder wurde die Plattenindustrie in der Vergangenheit des Rassismus beschuldigt. Mittlerweile gibt es sogar eine Initiative, die sich gegen die Ausbeutung schwarzer Musiker durch Plattenfirmen richtet. Wenige Stunden nach Jacksons "flammender" Rede versammelten sich Jackson-Fans und Look-a-Likes vor dem Sony Headquarter, um zu einem Boykott von deren Produkte aufzurufen. Hauptgrund der Demonstration ist weiterhin die angeblich unzureichende Promotion von Jacksons "Invincible", das sich äußerst schwach verkauft hat.
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