Kein Big Mac aus der Hip Hop-Szene, sondern ein gewisser Dra-Q aus Berlin zeichnet für den McDonald's-Rap verantwortlich.

Berlin (stj) - Wenn der "Burger Dance" die Dorfdiscos regiert, Justin Timberlake in den USA für Cheeseburger Werbung macht und eine Underground-Punkband ein Loblied auf Burger King singt, darf im Fast Food-Wahn auch deutschsprachiger Rap nicht fehlen. Wie die Süddeutsche Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, handelt es sich bei dem "Ich Liebe Es"-Rapper der neuesten McDonald's Werbung um Dra-Q aus Berlin.

Die Geheimniskrämerei um den Burger-Rapper hatte in den letzten Tagen in der Hip Hop-Szene für Aufruhr gesorgt. Nach der Aussage eines Firmensprechers, es handele sich dabei um einen langjährigen Hip Hop-Aktivisten, wurden in Fanforen immer wieder Namen wie Spax, FelixXl von City Nord oder Olli Banjo diskutiert. Selbst der Spiegel hatte mit Ju von den Massiven Tönen einen weiteren Kandidaten ins Gespräch gebracht.

Die SZ widmete der Aufdeckungsgeschichte deswegen jetzt eine dreispaltige Reportage im Feuilleton. Dra-Q, der im bürgerlichen Leben auf den Namen Fabian Blume hört und in Berlin Theologie studiert, landete durch ein "szeneinternes Casting" im McDonald's-Werbespot. Das Unterhachinger Produzenten-Duo Tom Batoy und Franco Tortora kreierte die Beats, die nun aus jedem Fernseher rund um den Globus dudeln, und ließ Dra-Q darüber rappen.

Dra-Q feilt seit 1990 in verschiedenen Berliner Hip Hop-Crews an seinen Skillz. Momentan reimt er als Mitglied des Krisenstabs, der wiederum teil des losen Hip Hop-Netzwerks Pflegerlounge (u.a. Pyranja, Yaneq) ist. Für Dra-Q, der in Kürze sein Debütalbum veröffentlichen will, bedeutet der Clip den Aufstieg ins nationale Musikgeschäft. Inwiefern sich sein rasant gestiegener Bekanntheitsgrad jedoch rentiert, bleibt abzuwarten. Vielleicht hat er bald den (Chef-)Salat, wenn er in Zukunft nur noch auf die paar Fast Food-Zeilen reduziert wird. Selbst wenn diese ordentlich flowen.

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