Beim gestrigen Mondo Generator-Auftritt in Trossingen schoss Nick Oliveri mal wieder weit über's Ziel hinaus: Mitten im Set sprang er von der Bühne und prügelte sich mit dem örtlichen Mischer.
Trossingen (mis) - Josh Hommes Beweggründe, sich von QOTSA-Querkopf Nick Oliveri zu trennen, werden immer nachvollziehbarer. Beim gestrigen Mondo Generator-Kurzauftritt im gemütlichen Trossinger Canapé schaffte es Oliveri mit einer unmöglichen Aktion sogar, seinen chaosgeschulten Bandkollegen kräftig die Laune zu verhageln.
Nach einer kleinen Kyuss-Songeinlage im gelungenen Support-Set der Kollegen um Brant Bjork, betrat Oliveri mit seinen drei Mondo Generator-Kollegen kurz nach elf die Bühne. Schon während des Openers stand der Bart-Tornado sichtbar unter Strom und gab dem Mann hinter dem Mischpult mit klaren Worten zu verstehen, dass ihm seine Monitorboxen nicht ausreichend Gebrüll übermittelten. Als er kurz darauf sein bestes Teil aus der Hose holte und im Publikum wilde Pogotänze anzufachen suchte, wähnte man sich wieder im Oliveri-Standardprogramm.
Zurück auf der Bühne, geriet der Iggy Pop unserer Zeit dann richtig in Rage, zeigte dem Mischer den Mittelfinger, ergänzte seine Lyrics mehrfach um das Wörtchen "Motherfucker" und stattete dem Trossinger schließlich einen Kurzbesuch ab. Blieb es hier noch bei gestikulierenden Drohungen, brannten Oliveri kurz darauf sämtliche Sicherungen durch: Mitten im Song "So High, So Low" kickte er zunächst beide Monitorboxen von der Bühne, um dann mit einem beeindruckenden Sprung über den Mischpult-Turm dem Soundmann an die Gurgel zu gehen.
Aus der anschließenden Prügelei, die in kürzester Zeit von Oliveris geschockten Mondo-Kollegen und den Clubbetreibern unterbunden wurde, trug der Mischer eine blutige Nase davon. Tension Head Oliveri verkrümelte sich schnellstens nach draußen und verschwand wohl im Tourbus. Seine Bandkollegen bemühten sich nach dem Zwischenfall sichtlich um Contenance. "My friend Nick is going through a very difficult period in his life right now", spielte Kyuss-Kumpel Brant Bjork anschließend vermutlich auf Oliveris Trennung von dessen Freundin kurz vor Tourbeginn an.
Dennoch versuchte der Ex-Fu Manchu-Drummer nicht zu entschuldigen, was nicht zu entschuldigen ist: "Don't get me wrong, I don't wanna excuse his behaviour, by no means, we're all very shocked". Seine einer Grabrede nicht unähnlichen Ansprache ließ er mit dem philosophischen Fazit enden: "But you know, such is life."
Ob die Tour von Mondo Generator und Brant Bjork & His Bros., die noch weitere fünf Shows im Ausland umfasst hätte, weiter geht, war nach der gestrigen Aktion mehr als unwahrscheinlich. Nachdem sich auch Mondo-Gitarrist Dave Catching (QOTSA, Earthlings?) mehrmals beim Publikum entschuldigte, bekamen die rund hundert Zuschauer wenigstens noch eine spontane Jam-Session serviert.
Auf eine blutgetränkte Rock'n'Roll-Vorstellung wies im Vorfeld des Konzerts wenig hin. Zwar soll der ehemalige Queens-Bassist schon während des mittäglichen Soundchecks mit den Monitoren gehadert haben, im anschließenden LAUT-Interview zeigte sich Oliveri jedoch lammfromm und höchstens übermüdet. Das Gespräch mit dem Hitzkopf sowie mit Brant Bjork lest ihr demnächst auf LAUT. By the way: das neue Album der Queens Of The Stone Age ist mittlerweile im Kasten.
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