Zahlreiche Fans des Fußball-Zweitligisten Dynamo Dresden wehren sich seit Saisonstart gegen einen potenziellen Vereinsschlager des Königs von Mallorca. Mit Erfolg: die Drews-Nummer hat fertig.

Dresden (mis) - Dabei hatte er es doch nur gut gemeint, der Jürgen Drews. Als absehbar wurde, dass der 1. FC Dynamo Dresden bald wieder zweitklassig spielen würde, kontaktierte der Schlager- und Container-Star den ostdeutschen Kultverein und bot ihm einen Aufstiegssong an. Von der selbstlosen Geste scheinbar überwältigt, sagte die Club-Führung zu. Die Konsequenzen dieser Allianz war den Verantwortlichen wohl weniger bewusst.

Als die Drews-Komposition bei der Aufstiegsfeier Premiere feierte, gefror einer stattlichen Zahl an Dynamo-Fans das schwarz-gelbe Blut in den Adern. Ein typisch bierseliger Drews-Schlager im ehrwürdigen Rudolf-Harbig-Stadion? Niemals! Prompt hagelte es heftige Proteste, sowohl auf der Homepage des Clubs, als auch auf der Seite von Jürgen Drews. Der Gescholtene fühlte sich missverstanden und forderte beim Club eine Gegenüberstellung mit den Fans ein, um seine Sicht der Dinge zu erläutern. Gesagt, getan: Selbst der MDR interessierte sich für die mediengerechte Inszenierung auf dem Rasen des Dynamo-Stadions. So vielversprechend der Ansatz, so schwach die Umsetzung.

Denn anstatt seiner Liebe zu Dynamo Ausdruck zu verleihen, verhielt sich der König von Mallorca reichlich unclever, und erzählte den Fans stattdessen, dass er den Club noch gar nicht kannte, als er den Song schrieb, so ein User im Forum des Vereins. Der Unmut der Anwesenden dürfte sich gesteigert haben, als folgender Drews-Satz fiel: "Die Kreativität zu meiner alten Fußballliebe kam halt erst im Juni so richtig durch". Zuviel für die Dynamo-Ultras. Im Abspann des MDR-Beitrags sieht man Drews alleine von dannen schreiten.

Auch in der Presseabteilung des Clubs ist man von der Drews-Kooperation mittlerweile nicht mehr angetan. "Es war halt ein Versuch", beschwichtigt ein Mitarbeiter auf Anfrage von LAUT, "doch wenn die Fans den Song nicht annehmen, fällt er aus dem Programm." CDs des Songs würden nun selbstverständlich auch keine gepresst, wie es Drews ursprünglich geplant haben soll. Seltsam nur, dass vor zwei Wochen in der Halbzeitpause des ersten Dynamo-Heimspiels gegen Duisburg plötzlich erneut der missliebige Drews-Brüller aus den Boxen dröhnte. Warum wird der "Dummbeutel J. Drews" immer noch gespielt, fragte sich daraufhin nicht nur ein Fan im gut besuchten Forum.

Der Presse-Beauftragte des Clubs will sich bereits nicht einmal mehr an den Songtitel der strittigen Nummer erinnern und versichert, dass der Schlager beim nächsten Heimspiel am 29. August gegen Burghausen nicht mehr erklingen wird. Zwei Tage später kann man sich übrigens die Wiederholung des "Super Illu"-Berichts im MDR-Programm anschauen.

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