Die argentinische Band Rescate darf nicht beim Weltjugendtag auftreten, weil sie bezweifelt, dass der Papst der Vertreter Christi auf Erden ist.
Köln (joga) - Die argentinische Band Rescate darf ihren Mix aus Rock, Ska, Soul und Reggae nicht bei der Abschlussveranstaltung des katholischen Weltjugendtages am 21. August in Köln vorstellen. Das Weltjugendtagsbüro teilte heute in einer E-mail mit, dass die Band, die nach eigener Aussage die Jugend für Christus begeistern will, kurzfristig vom Weltjugendtagsprogramm abgesetzt und wieder ausgeladen wird.
Noch am Montag hatte die katholische Postille kath.net berichtet, dass die Organisatoren an der Band festhalten wollten, trotz ihrer kritischer Äußerungen zum Papst. Die "kritischen Äußerungen" waren in einem Interview gefallen, das Sänger Ulises Eyherabide einer chilenischen Webseite gegeben hatte: "Wir denken nicht, dass der Papst der Vertreter Christi auf Erden ist", zitiert kath.net den Frontmann der Band. Christus sei gekommen, damit es keinen Vermittler zwischen Gott und Mensch mehr geben müsse und man eine direkte Beziehung zu ihm haben könne: "Die Stärke des Papstes ist eher eine politische als eine spirituelle", sagt Eyherabide weiter.
Diese Äußerungen sind offenbar schon zu ketzerisch für die gestrengen Hüter der reinen Lehre. Besonders in Südamerika habe es Proteste dagegen gegeben, dass Rescate die Region in Köln vertreten solle, begründeten die Organisatoren ihren Meinungsumschwung. Ganz lässt sich das allerdings nicht mehr verhindern: Auf der offiziellen CD zum Weltjugendtag sind Rescate mit dem Song "Quitamancha" vertreten.
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