Nach den Exzessen der vergangenen Tage sollen Tokio Hotel mit einem Partyverbot belegt werden. Irritierte Fans befürchten gar die Absage der anstehenden Tournee.
Berlin (art) - Die Zahnspangengeneration Deutschlands zittert um ihre Idole: Nachdem in den vergangenen Tagen mehrfach Berichte über hobbyrockermäßige Ausschreitungen in einem Berliner Hotel und auf Parties kursierten, kommt es nun ganz dicke. Die eigene Plattenfirma Universal Music belegt Tokio Hotel mit einem Partyverbot, meldet der Online-Dienst WENN. Nach der Aufzeichnung der TV-Show The Dome muss sich die angebetete Dark Metal-Hoffnung statt Hochprozentigem nun wieder einem Tässchen Kaba widmen. Während die anderen Stars der Show feiern, bleibt diesmal höchstens die Barbiepuppe zum Spielen.
Das sah vor einigen Tagen noch ganz anders aus. Auf Elektroroller-Randale in Berlins Hotel Radisson SAS folgte Stress mit dem für die Jungs zuständigen Jugendamt von Ohrekreis in Sachsen-Anhalt. Grund: Ein wüstes Trinkgelage auf der Aftershowparty der Musikpreis-Verleihung Eins Live Krone. Dessen Dezernatsleiter Joachim Hoeft sieht nun einen "Verstoß" gegen das Gesetz zur Verbesserung des Schutzes junger Menschen vor Gefahren des Alkohol- und Tabakkonsums. "Uns ist bekannt geworden, dass die minderjährigen Musiker harte Drinks konsumieren", erläuterte Hoeft laut dpa. Man sei gesetzlich verpflichtet, einzuschreiten. "In dieser Woche werden wir uns mit den Eltern unterhalten", droht Hoeft.
Auf der wilden Fete von Eins Live zeigten sich die kajalerprobten Hübschen anscheinend auch als versierte Aufreiß-Profis. Besonders wild soll es Gitarrist Tom getrieben haben, meldet die Bild-Zeitung. Er wird mit dem Experten-Bonmot "Ich teste erst mal 20 Hühner auf Brust und Lippen, bevor ich eine mitnehme" zitiert. Immerhin sollen die Angebeteten bereits volljährig gewesen sein - im Gegensatz zur angesäuselten Zukunft des düster-bösen Gitarrenrock. Tom war zwar willig, hatte aber am Ende nichts mehr unter Kontrolle: Der Band-Manager musste den an Mixgetränke noch nicht gewöhnten Schluckspecht von der Party führen.
Der erläuterte seinen Fauxpas folgendermaßen: "Ein hübsches Mädchen hat mir den bunten Drink in die Hand gedrückt. Ich war so in Feierlaune, dass ich gar nicht gemerkt habe, dass da Alkohol drin ist". Da muss der Bursche noch ein wenig üben: Totalausfall nach nur einem Drink? Die Verachtung Keith Richards' wäre ihm sicher. So bleibt Tom nur die Erkenntnis: Alkohol schürt das Verlangen, aber mindert die Leistung. Und den schmählich zurückgelassenen Hühnern blieb an jenem Abend nichts anderes übrig, als sich eine andere Stange zu suchen.
Wegen des Wirbels um die Band sind nun viele Fans besorgt, dass die anstehende Tour eventuell abgesagt werden könnte. Auf Anfrage von laut.de beruhigt die Plattenfirma aber alle Freunde der taffen Tubbies: Die Tour findet wie geplant im Februar statt.
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