Rock Im Park soll künftig an einem anderen Ort in Bayern oder Baden-Württemberg stattfinden. Die Veranstalter behaupten, von einem Fußballspiel überrascht worden zu sein.
Nürnberg (joga) - Die Marek Lieberberg Konzertagentur und Argo Konzerte kehren dem Nürnberger Frankenstadion den Rücken und suchen für das Rock Im Park-Festival einen neuen Standort. Zur Begründung führt die offizielle Webseite "ein gleichzeitig terminiertes Fußballländerspiel" am ersten Juni-Wochenende an.
Tatsächlich spielt an diesem Wochenende Deutschland in der Qualifikation zur Fußball-EM gegen San Marino. Trotzdem kommt die Entscheidung für die Stadt Nürnberg angeblich "völlig unerwartet". Laut ddp bedauert Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly den Verlust, er sei "verhandlungsbereit" und hoffe nach wie vor, den "bewährten Standort zu halten".
Doch auch Marek Lieberberg gibt an, von der "Situation überrascht" worden zu sein: "Wir sind dafür nicht verantwortlich", sagte er zur dpa. Bei einer ähnlichen Terminkollision im Jahr 2004 hatte er Rock Am Ring allerdings kurzerhand verschoben - seitdem findet das Zwillingsfestival nicht mehr an Pfingsten, sondern am ersten Juni-Wochenende statt.
Womöglich war das Fußballspiel noch der Tropfen auf den heißen Stein, oder auch willkommener Anlass, sich einen neuen Spielort zu suchen. Schließlich hatte sich der Veranstalter anlässlich eines Gigs der Böhsen Onkelz mit dem Präsentator Bayerischer Rundfunk zerstritten. Zudem musste Rock Im Park in den vergangenen Jahren zugunsten des Fußballs mehrfach aus dem Frankenstadion weichen. "Wir können nicht einmal im Stadion sein, dann auf dem Zeppelinfeld und dann wieder ganz wo anders", hatte Peter Pracht von Argo bereits 2004 öffentlich mit dem Standort gehadert.
"Nürnberg hat Zukunft" ist der Beitrag im Archiv der offiziellen RIP-Webseite betitelt - das war 2004. Im selben Artikel gibt Norbert Link von Argo einen Hinweis auf die bevorzugten Optionen: "Konkret gibt es Gespräche mit der Olympiapark GmbH in München. Für solch einen Umzug gibt es auch schon Pläne, die wir bei Bedarf aus der Schublade holen können. In München ist man sehr am Festival interessiert."
Damit würde man vielen Fans entgegenkommen, die in ihren Foren-Beiträgen den Abschied von Nürnberg bedauern, als Alternative aber ebenfalls die frühere Spielstätte Olympiapark (1993 - 1996) favorisieren. Auf Seiten der Veranstalter hält man sich allerdings noch ziemlich bedeckt, gibt lediglich zu Protokoll, dass man "derzeit verschiedene Spielstätten in Bayern und Baden-Württemberg" prüfe. Offenbar ist eine endgültige Endscheidung für München noch nicht gefallen.
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