Die Brothers Keepers stoßen sich an dem jüngst veröffentlichen Album "Neger, Neger" von B-Tight. In einer Petition auf ihrer Homepage kritisieren die Brothers zunehmenden Rassismus und Sexismus in der deutschen Hip Hop-Community und fordern auch den Stopp der Platte.

Köln (sk) - "Kommerziell erfolgreicher deutscher Hip Hop zeichnet sich zunehmend durch Gewalt verherrlichende und obszöne Inhalte aus und bedient sich dabei sowohl rassistischer als auch sexistischer Stereotypisierungen." So beginnt die Petition "Das Schweigen brechen", die Brothers Keepers jüngst auf ihrer Webseite brothers-keepers.de veröffentlicht haben.

Die Initiative richtet sich an die Musikindustrie, Vertreter aus Medien und Politik und die deutsche Hip Hop Community selbst. Auslöser ist B-Tights Platte "Neger, Neger". Weder der Albumtitel, noch die Texte oder die dazugehörige Werbekampagne seien hinnehmbar, denn die Verwendung des "N-Wortes" stehe für die "Herabwürdigung und Entmenschlichung schwarzer Menschen".

Dabei ginge es ihnen nicht um Political Correctness, so die Brothers Keepers: Sie fordern vielmehr Respekt. Denn B-Tight repräsentiere nicht die schwarze Community in Deutschland, sondern "allein seine eigenen gewinnmaximierenden Interessen und die seines Labels Aggro Berlin".

Die Künstler fordern nun vom Label "ein Ende der Produktion und Vermarktung rassistischer und sexistischer Images und Inhalte, die sofortige Beendigung der Streetmarketing-Kampagne zu "Neger Neger" sowie das Einstampfen noch vorhandener Sticker." Des Weiteren wollen sie, dass Groove Attack den Vertrieb des Albums stoppt.

Außerdem sollen auch Musikkanäle auf "rassistisch und sexistisch motivierter Videoclips" verzichten. Auch Magazine und Zeitungen sind angehalten, "unreflektierte Berichterstattung und ungehemmtes Profitschlagen aus Anzeigen, die mit der Beleidigung schwarzer Menschen und der Herabwürdigung von Frauen werben", nicht mehr zu veröffentlichen.

Unter dem Namen Brothers Keepers firmiert nicht nur ein Musikprojekt, sondern auch ein Verein, der sich gegen Rassismus und für Gleichberechtigung engagiert. Dem Verein gehören hauptsächlich afrodeutsche Künstler und Produzenten an, darunter Afrob, Joachim Deutschland, Xavier Naidoo oder Torch.

Ganz besonderen Wert legt der Verein auf die Forderung, das Schweigen in der deutschen Hip Hop-Community zu brechen, "in der das Eintreten für Respekt und gegen Rassismus selbstverständlich sein sollte". Sie haben diesen "gesamtgesellschaftlichen Diskurs" angeregt, um zu zeigen, dass die Auswirkungen rassistischer und sexistischer Gewalt durch Sprache nicht zu unterschätzen sei.

Auch durch künstlerische Freiheit sei die Verbreitung über Tonträger und Medien nicht gerechtfertigt. Jeder, der sich an der Petition beteiligen und damit den Verein unterstützen möchte, kann das auf der Webseite durch seine Unterschrift tun.

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88 Kommentare

  • Vor 17 Jahren

    @Anonymous (« ich danke ihnen für dieses kompliment! jedoch sollten sie sich einmal in ruhe folgende fragen stellen:

    glauben sie dass man im alter ab 14 jahren nicht empfänglicher ist für "gewisse inhalte" als später? ist es positiv, dass gerade diese wichtige zielgruppe, dann von diesen inhalten angesprochen wird? ist es nicht erschreckend, dass jugendliche, aus problembezirken, va auch jugendlicher migrantischer herkunft, die sich ohnehin "beweisen" müssen, durch diese inhalte noch mehr angespornt werden gegen die konventionen der gesellschaft zu verstoßen? sind "vorbilder" wie die angesprochenenen erstrebenswert für jugendliche? vorbilder die zwangsläufig zumindest eine längere identifikation mit dem eigenen lebensweg hervorrufen können? sehen sie sich die sprache, das niveau und die gewaltbereitschaft vieler jugendlicher an, die in einer zeit aufwuchsen als es noch kein aggro berlin gab bzw derer die ohne aggro aufwuchsen...natürlich ist aggro nicht die wurzel allen übels, aber vllcht denken sie einmal ein bisschen an das verborgene potenzial, das jedoch leider von älteren geringgeschätzt wird...versuchen sie sich in diese lage hineinzuversetzen...
    ich habe mir fest vorgenommen, zu dieser thematik eine studie durchzuführen. vielleicht werden einige von den ergebnissen erschreckt sein, vielleicht werde ich auch enttäuscht sein vom ergebnis, wer weiß...

    dies als kleiner denkanstoß und abschluss meiner beteiligung an dieser, leider aufgrund fehlender diskussions und abstraktionsfähigkeit vieler forenteilnehmeer, sinnlosen "diskussion"

    vielleicht ist es in der tat arrogant von mir, aber wie bereits gesagt, die elite ist bekanntlich ein kleiner teil und nun habe ich sie mit ihren eigenen waffen geschlagen, denn wie ich mich von der masche von aggro provozieren lassen habe, so ließen sie sich von mir provozieren, anstatt mich lediglich zu tolerieren, wie sie es bei aggro auch zu tun pflegen!

    PS: ein weiser spruch: lerne nicht von deinen freunden, sondern von deinen feinden!

    pollux signing off »):

    Mann, du kannst noch nicht mal deinen "Künstlernamen" richtig schreiben...Also bitte hör auf so einen pseudo-intellektuellen Stuss zu posten!

    Du sagst Rhymin Simon ist der Gipfel der Dummheit, oder so nen Quatsch?Ist er auch ein Untermensch?Wusstest du das der Junge Chemie studiert, und kurz vor seinem Examen steht?Nein?Wieder was gelernt, nä...

    Es ist doch wohl selbstverständlich, dass Aggro und Konsorten einen schlechten Einfluss auf Jugendliche mit mangelndem Selbstbewusstsein haben.Das bestreitet doch auch niemand.Nur haben das nicht Videospiele/Fernsehen/Gesellschaft/etc auch?Was willst du denn dagegen machen?Verbieten?Herzlichen Glückwunsch!

  • Vor 17 Jahren

    gott bei so viel profilierungsdrang wird mir ganz schlecht.. ersma bisschen aggro hören..

  • Vor 17 Jahren

    ich bin voll in der sinneskrise.

    einerseits verachte ich die eine seite, andererseits auch die andere.. was soll ich nur tun?