Der vor 16 Jahren wegen Mordes verurteilte Varg Vikernes aka Count Grishnackh wird in Norwegen aus der Haft entlassen. Eigenen Aussagen zufolge bereut er seine Taten und fühlt sich bereit, wieder in die Gesellschaft integriert zu werden.

Oslo (edy) - Varg Vikernes, der seinen Geburtsnamen Kristian offiziell in Varg (Wolf) ändern ließ, wurde 1993 für den heimtückischen Mord an seinem ehemaligen Kollegen Øystein Aarseth aka Euronymous von Mayhem zu 21 Jahren Knast verurteilt. Das Urteil nahm Varg im Gerichtssaal damals mit einem Lächeln auf den Lippen auf.

Prägend für die Black Metal-Szene

Burzum und Mayhem galten in den 80er und 90ern als die wichtigsten Black Metal-Bands. Beide Gruppen beeinflussten die Szene maßgeblich und nachhaltig. So prägend beide Bands für den Black Metal in musikalischer Hinsicht waren, so ausschlaggebend waren sie auch für den katastrophalen Ruf dieser Musikrichtung in der Öffentlichkeit. Vor allem Varg Vikernes und Burzum fielen immer wieder durch extrem rechtsradikale Aussagen und Aktionen auf.

Vargs Verbindungen zu äußerst rechten norwegischen Aktivisten waren kein Geheimnis. Auch die Tatsache, dass er an mindestens drei Kirchenbrandstiftungen beteiligt war, sorgte für massive Aufmerksamkeit in der internationalen Presse. Die anfängliche Freundschaft zwischen Euronymous und Varg schlug nach und nach ins Gegenteil um, als Euronymous sämtliche Einnahmen am Burzum-Debüt unterschlug und Varg sich durch diverse Aktionen bloßgestellt fühlte.

23 Messerstiche, die meisten in den Rücken

Am 10. März 1993 fuhr Varg mit dem Mayhem-Gitarristen Snorre Ruch zu Euronymous' Haus und tötete diesen mit insgesamt 23 Messerstichen. Die meisten davon gingen in den Rücken, der tödliche in den Kopf. Varg wurde zur Höchststrafe von 21 Jahren verurteilt, wird am Dienstag aber auf freien Fuß gesetzt. Und das obwohl er Ende Oktober 2003 einen Fluchtversuch unternommen hatte, der ihm eigentlich 13 zusätzliche Monate hinter soliden norwegischen Gardinen hätte einbringen sollen.

Familienidyll auf dem Lande?

Gegenüber dem norwegischen Magazin Dagbladet gab er an, sein einziges Ziel sei es nun, Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Varg hat mittlerweile eine 16-jährige Tochter und einen 18 Monate alten Sohn. Mit denen und seiner Frau will er nun nach Bø auf eine Farm ziehen und dort weiter an Musik und Büchern arbeiten. Mit rechten Gruppierungen habe er endgültig abgeschlossen. Sagt er.

Fotos

Mayhem

Mayhem,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Mayhem,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Mayhem,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Mayhem,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Mayhem,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Mayhem,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Mayhem,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Mayhem,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Mayhem,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Mayhem,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Mayhem,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Mayhem,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Mayhem,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Mayhem,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Mayhem,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Mayhem,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger)

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laut.de-Porträt Mayhem

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116 Kommentare

  • Vor 15 Jahren

    Friede? Krieg! (http://www.youtube.com/watch?v=OShyEB5ZUBc) Bitte das Topic nicht vergessen.

    BTW: Es gab einen offiziellen Videoclip (http://www.youtube.com/watch?v=E69wqCGxB00…) zu "Dunkelheit"...und er wurde auf VH1 ausgestrahlt! Die kompletten 7 Minuten! :D

  • Vor 14 Jahren

    Wie schon andern Orts gesagt: Burzum ist kein NSBM. Richtig ist, dass doie Person Vikernes sich nie von seinen rassistsichen, antisemitischen etc Aussagen distanziert hat, er nach wie vor inaktzeptabel ist und man dem Mann nicht auch noch seine Farm finanzieren sollte. Richtig ist aber auch, dass Belus wie alle Burzum Werke unvergleichlich gut ist und letztlich auch für mich die Essenz dessen was man Black Metal nennt ausmacht. Richtig ist auch, dass Burzum als Projekt kein NSBM ist, weder in den Texten noch musikalisch noch in der Aufmachung der Platten findet man irgendetwas was darauf verweisen könnte (es sei denn man setzt schon die Beschäftigung mit mythologischen Themen mit NS gleich). Insofern: Burzum ja, Vikernes nein. Also den Mann nicht finanzieren und sich gleichwohl an dem musiklischen Projekt Burzum begeistern.
    Ich halte es hier noch immer mit Dietmar Dath der in Bezug auf extremen Metal schreibt: Man kann sich die Arschlöcher nicht aussuchen, die einem die wichtigen Botschaften zufunken.

  • Vor 14 Jahren

    16 Jahre für einen Mord reicht doch. Die muß man in Deutschland erst mal kriegen... hier wäre er schon längst wieder draußen.
    Wie Bushido mal sagte: "In Deutschland hast du den ersten Mord frei."