OK Go haben ein neues Video gedreht, sehen kann man es aber nicht überall, da YouTube dies in vielen Ländern verhindert. Ein Entschuldigungs-Clip der Band sorgt diesbezüglich für Verwirrung.

Konstanz (dsc) - Ausgerechnet Ok Go. DIE Videoband schlechthin. Wollte sich mit dem neuen Video zur Single "This Too Shall Pass" inklusive der Blaskapelle von Notre Dame großspurig zurück melden. Wer den Clip aber in Deutschland auf YouTube sucht, liest folgendes: "Dieses Video enthält Content von EMI. Es ist in deinem Land nicht mehr verfügbar." Aufgrund der noch nicht erreichten Einigung im Lizenzstreit zwischen YouTube und der GEMA sind bestimmte Videos in manchen Ländern gesperrt. Man spricht dann von Geoblocking.

Entschuldigungs-Video nur ein Gag

Nun diskutiert die Netzszene ein Video, in dem sich Sänger Damian Kulash bei YouTube entschuldigt und das Portal darum bittet, den Clip zu zeigen. An einer Stelle fragt er verzweifelt: "Was haben wir nur falsch gemacht?"

Das Statement wird allgemein als Reaktion der Band auf die Geoblocking-Geschichte verstanden. Hierin liegt jedoch ein Missverständnis. "This Too Shall Pass" feierte am 12. Januar offiziell bei YouTube USA Premiere und der Spaß-Clip wurde bereits zwei Tage zuvor veröffentlicht.

Auch Kulash versichert nun, dass das Entschuldigungs-Video als Gag zu verstehen sei, "wenn es auch offensichtlich nicht ganz so funktioniert hat". Er sollte lediglich eine Ankündigung für die Premiere darstellen.

"Wir regen uns furchtbar darüber auf"

Diese Klarstellung ändert jedoch nichts daran, dass die Band die Video-Sperrung für einzelne europäische Länder ablehnt. Dabei scheint ihnen der Rechtestreit zwischen YouTube und den verschiedenen Verwertungsgesellschaften nicht geläufig zu sein, denn sie schieben die Schuld auf ihr eigenes Label.

"Wir regen uns furchtbar darüber auf, dass man unsere Videos nicht mehr embedden kann. Nur ein weiteres Beispiel, wie die Majorlabels ihren eigenen Niedergang beschleunigen", so Kulash unzweideutig auf newteevee.com.

Als Reaktion darauf veröffentlichten OK Go ihr neues Video umgehend auf der Plattform Vimeo. "Das bedeutet wahrscheinlich, dass wir so nie 50 Millionen Klicks damit erreichen werden, aber was solls", schließt Kulash.

Helden des viralen Marketings

OK Go wurden 2006 zu Helden des viralen Marketings. Die Verbreitung ihres genialen Laufband-Videos zu "Here It Goes Again" fand über soziale Netzwerke knapp 50 Millionen Zuschauer.

Durch die Geoblocking-Technik werden Internet-Inhalte nur den Ländern oder Regionen zugänglich gemacht, an die auch die zugehörigen Rechte vergeben wurden. Die IP-Adresse dient dabei zur Standortüberprüfung. Im April 2009 lief hierzulande der alte Vertrag zwischen YouTube und der GEMA aus. Seither fordert die Gema mehr Geld für Musikclips von der Google-Tochter.

Sorry, YouTube!

Video zu "This Too Shall Pass"

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