laut.de-Biographie
4 Non Blondes
Die Karriere der 4 Non Blondes lässt sich am besten mit einem Orgasmus vergleichen. Das Vorspiel beginnt 1990 in San Francisco, als Christa Hillhouse (Bass) auf der Suche nach einer passenden Sängerin für ihre Band dem Gesangstalent Linda Perry über den Weg läuft. Die tingelt damals als Solistin durch die Nachtclubs der Gegend und führt ansonsten ein Hippieleben. Dazu hat sie dunkle Haare und erfüllt so perfekt die Vorraussetzungen als 4 Non Blondes-Frontfrau.
Ebenfalls brünett: Roger Rocha mit der Gitarre und Dawn Richardson am Schlagzeug. Auf der Suche nach einem Label einigen sie sich schließlich mit Interscope, nachdem die anderen Majors keine Chance sehen, das Quartett zu vermarkten. 1992, nach dem Release von "Bigger, Better, Faster, More?", sieht auch noch alles nach einem Fehlschlag aus. Erst als "What's Up?" 1993 als Single erscheint, läuft die Maschinerie des Musikgeschäftes langsam an.
Und dann kommt alles Schlag auf Schlag. Die Single kommt in die Radios und schafft es bis auf Platz 11 der Billboard 200 Charts. MTV springt auf den Song an, zerrt ihn wochenlang durch die Rotation: Die rauhe, technisch jedoch brilliante Stimme Perrys dominiert jeden Radiosender und schallt aus allen Boxen, den Refrain dürften weltweit ungefähr so viele Menschen kennen wie das Wort Coca-Cola. Das Album verkauft sich insgesamt über sechs Millionen mal. Bei den Bay Area Music Awards staubt die Gruppe die Preise für das beste Album, die beste Single und die beste Sängerin ab, danach geht es auf Tour mit Neil Young, Bob Dylan und Pearl Jam. So heftig und so schnell hatte sich in der Musikbranche noch nie eine Welle entladen.
Doch der Boom ist bereits wieder am abklingen. "Bigger, Better, Faster, More?" hat keinen weiteren Track mit Hitpotenzial, Soundtrackbeiträge für "Waynes World 2" und "Airheads" sind nur noch die letzten Zuckungen. Perry sah in der Marschrichtung ihrer eigenen Band zu viel Kommerz und viel zu viel Pop, also stieg sie 1995 aus. Für die Four Non Blondes bedeutete der Split mit ihrem Aushängeschild der Exitus - während in Perry nun das musikalische Mastermind zu reifen beginnt, kann keiner ihrer Kollegen nach dem Auflösen der Band musikalisch noch einmal Fuß fassen.
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