laut.de-Biographie
Billy Joel
William Martin Joel kommt am 9. Mai 1949 in der New Yorker Bronx zur Welt. Größer könnte der Kontrast nicht sein. Denn wenn ihn das geprägt haben sollte, dann hört man es seinen Songs heute kaum mehr an. Kompositorisch gehören seine Lieder sicher zu den oberen Zehntausend der Musikbranche. Er ist der Piano-Man, der, der immer mal wieder seinen Abschied von den Konzertbühnen ankündigt, nur um seine Absichten nach einiger Zeit wieder Geschwätz von gestern sein zu lassen.
Der Legende nach soll klein Billy schon im Alter von fünf Jahren Klavier gelernt haben. Zehn Jahre später spielt er zum ersten Mal in einer Band: The Echoes, die sich später in The Lost Souls umbenennen. Mit 22 wechselt er zu den Hassels und nimmt mit ihnen seine erste Schallplatte auf. Mit dem Schlagzeuger der Hassels (Jon Small) wandert er auf härteren Rockpfaden und gründet die Formation Attila. Aber auch hier war nach einem Album Schicht im Schacht.
Ein Jahr später orientiert Joel sich neu und unterzeichnet einen Solo-Plattenvertrag. "Cold Spring Harbor" erscheint, und eigentlich will Joel nun mit seiner Band auf große Welttournee gehen, aber nachdem er sich mit seiner Plattenfirma in die Haare bekommt, lässt er das fürs Erste sein, taucht unter und tritt unter dem Pseudonym "Bill Martin" als Piano-Man in Bars auf.
Einem Radiosender in Philadelphia hat er es zu verdanken, dass seine Solokarriere richtig ins Rollen kommt. Dieser spielt nämlich seinen Song "Captain Jack" auf Dauerrotation, und so dauert es nicht allzu lange, bis ihn die Scouts der Labels ausfindig machen und ihm erneut einen Deal anbieten. Clive Davis nimmt ihn für Columbia unter seine Fittiche, das anschließend erscheinende Album "Piano Man" mit der gleichnamigen Hitsingle wird das erste in einer langen Reihe von Gold- und Platin-Platten sein. Im Gegensatz zu seinem Debut hat sich Joel hier ein weiteres Stück von seinen Vorbildern - den Beatles - entfernt. Sein charakteristisches Klavierspiel sticht besonders hervor, wie auch sein Gefühl für sentimentale Balladen und Geschichten aus der Großstadt.
Aber es sollte doch noch bis "Turnstiles" dauern, ehe Joel sich von musikalischen Inspirationen (die ab und an seine eigene Kreativität in den Hintergrund rückten) frei machen und seinen eigenen Stil zelebrieren konnte. Mit "The Stranger" und dem Joel-Klassiker "Movin' Out" schafft er den endgültigen Durchbruch und seinen Aufstieg in den Pop-Himmel, der ihm bis heute nicht mehr streitig gemacht wurde.
Seine "Face To Face"-Tourneen mit Elton John und die immer mal wieder aus dem Rahmen fallenden Live-Auftritte machten ihn zu einer eigenständigen Figur innerhalb des Musikgeschehens. Einzelauftritte laufen bei ihm schon einmal unter solch seltsamen Namen wie "An Evening Of Questions And Answers And Perhaps A Few Songs".
All das trägt dazu bei, dass er am 15. März 1999 in die Rock 'n' Roll Hall Of Fame aufgenommen wird. In den folgenden Jahren nimmt Billy Joel zwar keine neuen Studioalben mehr auf, doch wenn er auf Tour geht, sind seine Konzerte ausverkauft. So spielt er etwa 2006 - als einziger Musiker bislang - 12 Mal hintereinander im ausverkauften Madison Square Garden. Nachdem er dies in den Folgejahren insgesamt 100 Mal schafft, kürt die Stadt New York den 18. Juli zum 'Billy Joel Day'. Das letzte dieser NYC-Konzerte findet im Juli 2024 statt - sein 150. im Madison Square Garden insgesamt.
Schon Anfang 2024 meldet sich der Pianoman gleichwohl mit einer unerwarteten Message zurück - über TikTok: "Turn The Lights Back On" heißt der erste neue Song nach fast 30 Jahren, wenn man von Joels Broadway-Musical "Movin' Out" (2002) absieht, das auf alten, neu arrangierten Liedern basiert. Mit den Worten "Wenn ein 74-jähriger Musiker sich auf TikTok anmeldet, dann muss das Gründe haben", spekulieren manche Medien gleich über ein komplettes, neues Album. Der Track ist zudem die erste mp3-Single des Bestseller-Künstlers überhaupt. Stand 2024 hat Billy Joel 160 Millionen Alben in Form von Live-, Greatest Hits- und Originalalben auf Vinyl, Kassette und CD verkauft.
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