laut.de-Biographie
Kelly Osbourne
"My Teeth, My Car, My Vagina, My Business", lautet das Motto von Kelly Osbourne, Tochter des Metal-Papsts Ozzy Osbourne. Ausgesprochen in der megaerfolgreichen MTV-Soap "The Osbournes" als trotzige Antwort auf die Bevormundung von Schwester Aimee. Besser könnte man ihren Style auch nicht charakterisieren, denn in punkto Klamotten, Dickköpfigkeit und Selbstbewusstsein hält sie sich stark an New Wave- und Punk-Vorbilder, ohne dabei jedoch ihre Verletzlichkeit zu verlieren. Die Fernsehserie bzw. ihr Bruder Jack haben es oft genug gezeigt.
Doch was will man auch erwarten, wenn Papa als der ungekrönte "Fürst der Dunkelheit" gilt, dank 30 Jahren Exzesse pur kaum noch stotterfrei sprechen kann und Manager-Mutter Sharon ebenfalls "Sex, Drugs And Rock'n'Roll" kennt wie Hundenamen. Da nützt ihre behütete Kindheit, sie lebt bis zum 12. Lebensjahr auf dem englischen Lande, wenig. 1996 zieht die Osbourne-Familie auf Grund Ozzys US-Erfolgen nach LA, und der Wahnsinn beginnt. Sie begleitet Daddy auf seinen Touren, und findet schnell Gefallen an der lebendig-glamourösen Rock-Szene in Los Angeles.
Obwohl ihr die Musik bereits in die Wiege gelegt wird, dauert es bis zum Frühsommer 2002, ehe Kellys Karriere ins Rollen kommt. Wer weiß, ob Kelly ohne MTV-Bekanntheit überhaupt diesen Weg eingeschlagen hätte. Aber Schwamm drüber, denn ungelegte Eier kann man nicht essen. Sie nimmt also neben der Soap-Produktion ein Demo mit der Coverversion des Madonna-Klassikers "Papa Don't Preach" auf. Der Track gefällt ihrer Mutter und Epic so gut, dass er auf dem "Osbourne Family Album" erscheint.
Mit MTV-Airplay erklimmt der Song dann weltweit die Top Ten der Charts. Ein ganzes Album muss her, und so lässt Kellys Debüt auch nicht lange auf sich warten. Angeführt von der Single "Shut Up" stürmt das gleichnamige Album Ende Januar in die Plattenläden. Das Werk überrascht mit straight-punkigen New Wave-Sounds, die mitunter an eine fett produzierte, gitarrenorientierte Interpretation von Blondie erinnern.
Wie schon anfangs erwähnt, nimmt Kelly auch als angehender Pop-Star zum Glück kein Blatt vor den Mund. In einer US-Ausgabe des Rolling Stone-Magazins disst sie "The"-Bands (wie The Hives, The Vines usw.) Christina Aguilera und sogar das Magazin selbst. "Ich bin die ganzen 'The'-Bands leid. Diese 'Ich bin so verdammt cool'-Attitude nervt einfach. Die Leute sollten nicht so sehr auf den Style schauen, sondern sich mehr der Musik widmen. Ich mein, auch der Rolling Stone hat seit Jahren keine normal gekleidete Frau auf dem Cover. Christina Aguilera sieht in der letzten Ausgabe aus wie Jay Leno. Wenn sie weniger Make-Up tragen würde, wäre sie sehr schön. So sieht sie aber die ganze Zeit aus wie Dee Snider von Twisted Sister."
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