laut.de-Biographie
Lisa Marie Presley
Alleine wegen seinem berühmten Namen Gegenstand einer Vielzahl von Fanseiten und Bergen an Artikeln aus der Klatschpresse zu sein, ist ein weniger beneidenswertes Schicksal. Lisa Marie Presley wäre da mit Stephanie von Monaco in einem Atemzug zu nennen.
Im Februar 1968 als einzige Tochter von Elvis und Priscilla Presley in Memphis geboren, erlebt Lisa Marie in der Kindheit vor allem die Schattenseiten ihres Vaters - dessen Las Vegas-Periode, die Fress- und Drogensucht, die Scheidung ihrer Eltern und seinen Tod, als sie neun Jahre alt ist. Von ihren Aufenthalten in Graceland erinnert sie sich besonders an rasante Fahrten am Steuer eines Golfwagens, mit dem sie auf dem enormen Gründstück Pfaue jagt und Frösche platt walzt.
Sie wächst in Los Angeles auf, wo sie sich nach eigenen Angaben zu einer unausstehlichen Teeniegöre entwickelt, Drogenmissbrauch inklusive. Als Alleinerbin und Vorsitzende der Elvis Enterprises ist sie schon zu diesem Zeitpunkt Multimillionärin. Die beeindruckende physionomische Ähnlichkeit zu ihrem Vater bewirkt dazu, dass ständig ein Spotlight auf sie gerichtet ist. "Ich wurde gefragt, einen Scheißfilm mit Vanilla Ice zu drehen. Die Sachen, die mir angeboten wurden, sind nicht zu glauben", meint sie dazu in einem Interview mit der Zeitschrift Rolling Stone.
Jung heiratet sie den Musiker Danny Keogh, mit dem sie zwei Kinder auf die Welt setzt. Danielle Riley Keough wir 1989 geboren. Das älteste Enkelkind des Kings beginnt schon früh als Model zu arbeiten. Drei Jahre später kommt ihr Bruder Benjamin Storm Keough zur Welt. Auch ihn lockt es ins Rampenlicht. Er versucht sich unter dem Namen Benjamin Presley als Musiker.
Die familiäre Idylle platzt 1994, als die zweifache Mutter sich scheiden lässt, um Michael Jackson zu ehelichen. Böse Zungen behaupten, es ginge vor allem um die Rechte zu Elvis' Liedern, nachdem sich Jackson zuvor bereits die der Beatles gesichert hatte.
Presley beteuert, sie sei tatsächlich verliebt gewesen. "Die Leute haben sich gefragt, was das soll", erinnert sie sich. "Ich war höllisch naiv. Irgendwann habe ich verstanden, Teil einer PR-Maschine geworden zu sein." Nach der Scheidung ist sie körperlich und seelisch so ausgelaugt, dass es einige Jahre dauert, bis sie sich wieder erholt.
1997 entscheidet sich Lisa Marie, eigene Musik zu machen. Das erste Ergebnis ist ein Duett mit ihrem Vater. "Don't Cry Daddy" lässt sie von David Foster produzieren, der schon Ähnliches mit Natalie Cole gemacht hat. Das Lied wird zwar nicht veröffentlicht, weckt aber das Interesse der Musikbranche und führt schließlich zum Album "To Whom It May Concern", an dem Ex-Mann Danny Keogh maßgeblich mitarbeitet.
Zwischendrin heiratet sie zum dritten Mal, diesmal den Schauspieler Nicholas Cage, der nicht nur in seinen Filmen gerne Elvis imitiert. Eine schottische Zeitung meint dazu: "Für den eingefleischten Elvis-Fan ist Lisa Marie Presley das ultimative Sammlerstück."
Nach dreieinhalb Monaten Ehe reicht sie im November 2002 die Scheidung ein. Danach dauert es eine Weile, bis erneut ein musikalisches Lebenszeichen der Presley zu hören ist. 2005 erscheint "Now What" - die Scheibe, auf der unter anderen Pink an einem Song beteiligt ist, fällt etwas rockiger und rauer aus als das Debüt und erreicht in den Billboard-Charts einen neunten Platz.
Im Januar 2006 heiratet Lisa Marie ihren Gitarristen und Produzenten Michael Lockwood. Im Oktober 2008 komplettiert sie das Familienglück und bringt die Zwillinge Harper Vivienne Ann und Finley Aaron Love zur Welt. Schlagzeilen macht sie allerdings auch mit ihrem öffentlichen Eintreten für die Scientology-Sekte, unter anderem bei einem Hearing im Kongresshaus der Vereinigten Staaten.
Im Sommer 2007 veröffentlicht Frau Presley anlässlich des 30. Todestages ihres Vater eine Neuaufnahme von "In The Ghetto", bei der ihre Stimme zu der Originalversion aus dem Jahr 1969 hinzu gemischt wurde. Am 8. Januar 2010 feiert die Sängerin zusammen mit ihrer Mutter und tausenden Fans symbolisch den 75. Geburtstag ihres Vaters in der berühmten Elvis-Residenz Graceland.
2014 steigt Lisa Marie Presley bei Scientology aus und begründet dies mit zunehmenden Differenzen, die bereits seit 2008 immer größer geworden seien. Im Juli 2020 stirbt ihr Sohn Benjamin Keough. Am 12. Januar 2023 stirbt Presley im Alter von 54 Jahren in einem Krankenhaus in Los Angeles, in das sie nach einem Herzstillstand eingeliefert worden war.
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