laut.de-Biographie
Revolverheld
Manchmal zählt ein Moment für Jahre. An einem Tag im Sommer 2003 gab es für fünf Jungs einen solchen - in einem Proberaum im Hamburger Hafenviertel. Zum ersten Mal spielt die Band Manga in einer Besetzung, mit der sie - zwischendurch als Tsunami Killers - später unter dem Namen Revolverheld bekannt ist. Und plötzlich ist da diese Magie, der Funke, die Gewissheit, dass es gerade erst angefangen hat.
Mit dieser Gewissheit verbringen Knaben daraufhin probenderweise sehr viel Zeit zusammen, feilen an eigenen Songs und arbeiten intensiv an sich und ihrer Performance. Mitten in Hamburg, aber dennoch weit weg von der berühmten Schule.
Der Einsatz und Ruf als hervorragende Live-Band zahlt sich schnell aus. Im April 2004 erfolgt bereits die Aufnahme in den Bandpool rund um die Mannheimer Popakademie. Eine umfassende Betreuung von Seiten der dortigen Experten befördert die jungen Rocker ins Blickfeld der Musikfirmen.
Sony/BMG erhalten zur Jahreswende 2004/05 den Zuschlag, der Kurs geht in Richtung Album. Die Single "Generation Rock" katapultiert Revolverheld dank des entsprechenden Zuspruchs der Fans direkt in die Singlecharts (Einstieg auf 58), in einige Radio-Hörercharts und auch in die Rotation von MTV TRL.
Im Frühherbst erscheint das selbstbetitelte Debüt "Revolverheld", das Johannes Strate (Gesang), Kristoffer Hünnecke (Gitarre) Niels Grötsch (Gitarre, Gesang), Jakob Sinn (Schlagzeug) und Florian Speer (Bass) zusammen mit Produzent Clemens Matznick, der auch schon für die Guano Apes und Donots an den Reglern saß, produzieren.
Nachdem das Material teilweise schon auf den Festivals und als Support für Silbermond live vorgestellt wurde, geht es nach der Veröffentlichung zusammen mit Die Happy weiter durch hiesige Hallen und Städte. Doch vorher findet eine weitere Vertragsunterzeichnung statt, die dafür sorgt, dass sich in Zukunft Sony BMG um die Verlagsangelegenheiten der Revolverhelden kümmert.
Das Debütalbum verkauft sich weit über 160.000 Mal, auch mit Auftritten geizt die Band nicht. 150 Konzert- und Festivalshows auf zwei beinahe ausverkauften Tourneen spielen die Jungs 2006. Anfang 2007 begeben sich Revolverheld ins Hamburger Studio, um ihre zweite Platte "Chaostheorie" aufzunehmen. Wie bei ihrem Erstling erfüllen die beiden Gitarristen Kristoffer und Niels sowie Sound-Engineer Clemens die Rollen der Produzenten. "Chaostheorie" kommt im Mai 2007 in die Läden und steigt auf Platz drei der deutschen Albumcharts ein.
Als Vorbote des nachfolgenden Albums erscheint im Februar 2010 die Single "Spinner". Nur zwei Wochen später veröffentlichen Revolverheld ihren dritten Silberling "In Farbe", der wie schon die beiden Vorgänger eine Top-10-Platzierung erreicht.
Im Herbst des selben Jahres nehmen die Hamburger eine Single mit Die Happy-Frontfrau Marta Jandová auf. "Halt Dich An Mir Fest" geht mehr als 150.000 Mal über den Ladentisch und erreicht damit als erste Revolverheld-Single Goldstatus.
Nach dem erfolgreichen Jahr 2010 und einem Comet als Bester Liveact 2011 wird es etwas ruhiger um das Quintett. Frontmann Johannes Strate nutzt die kleine Auszeit für einen vorübergehenden Alleingang. Mit "Die Zeichen Stehen Auf Sturm" bringt er im September 2011 sein Debütalbum auf den Markt. Im Dezember wandelt er mit einer ausgiebigen Deutschlandtournee auch live erstmals auf Solopfaden.
Musikalisch stehen Revolverheld in erster Linie für deutschsprachigen Pop-Rock. Ihren guten Ruf als Live-Band haben die Hamburger nicht zuletzt ihrer seit Gründung erhaltenen Besetzung und der so erworbenen Routine zu verdanken. Vielleicht auch deshalb werden sie 2015 zur einem Konzert in der renommierten "MTV Unplugged"-Serie eingeladen.
Doch wie es in jeder guten Rockband so ist, bleiben auch die Revolverhelden nicht für immer zu fünft: Bassist Flo steigt 2012 aus. Unbeirrbar macht der Rest aber weiter Musik und nachdem sie 2006 einen guten zweiten Platz nach Bremen geholt hatten, nehmen die Jungs 2014 wieder am Bundesvision Songcontest teil. Dort geben sie ihren Song "Lass Uns Gehen" zum Besten. "Zimmer Mit Blick" erscheint 2018 als fünftes Studioalbum, mit dem sie sich wohl endgültig von der Rockmusik verabschiedet und dem Pop verschrieben haben.
Mit "Neu Erzählen" möchte sich Revolverheld 2021 neu aufstellen und realisiert dieses Vorhaben bloß in Teilen. Die innovativen Ideen bleiben ziemlich überschaubar, weshalb der Albumtitel alles andere als zutreffend ist.
1 Kommentar
warum schlagt ihr frauen, alias underdog