laut.de-Biographie
Spitting Off Tall Buildings
Alles Proletenrap in Berlin? Nicht doch! Schließlich hat "Dickes B" mit den Ärzten und den Beatsteaks zwei dicke Füße im Tor zum Gitarrenhimmel. Da hin wollen auch Spitting Off Tall Buildings. Der Fünfer findet sich 2002 zusammen. Jana Pallaske (voc.), nebenher noch Schauspielerin ("Alaska.de", "Was nützt die Liebe in Gedanken?") und Paul Radermacher (git., voc.) lernen sich in einem Plattenladen kennen. Jana erinnert sich noch genau: "Wie er da stand, mit seinen ganzen Tattoos und dann hat er auch noch so ein blaues Auge gehabt, da hab ich gedacht: Der muss es sein!" Die beiden kommen zusammen, kurz darauf wird die Band gegründet.
Spitting Off Tall Buildings bekennen sich zum D.I.Y.-Schema, sie wollen hauptsächlich eins: glaubwürdig sein. Die Band wird komplettiert durch Gregor Albrecht an der Gitarre, André Jürgens am Bass und Niels Eberle an den Fellen. André und Paul haben schon vor SOTB zusammen musiziert, André und Jana kennen sich von der Arbeit auf der "Insel", einem Veranstaltungsort im Berliner Stadtteil Treptow. In diesem Umfeld finden sich auch Gregor und Niels, so das ab 2003 das feste Bandgefüge steht. Eine erste EP nehmen die Fünf auf, um den Konzertbesuchern etwas mit nach Hause geben zu können.
Die erste Zeit verbringen SOTB wie jede gute Rockband mit unzähligen Live-Auftritten, manche davon eher trostlos: "Wir haben an dem einen Abend vor 20 Leuten gespielt, von denen alle bis auf fünf unsere Freunde waren. Ungelogen!" Heute kann Jana darüber lachen. Vor allem auch, weil die Band an diesem Abend auch Moses Schneider, Produzent unter anderem von Tocotronic und den Beatsteaks, kennen lernt. Er stellt sich spontan als Knöpfchendreher zur Verfügung. Ein Angebot, dass SOTB natürlich dankend annehmen.
Durch die Credibility, die sie sich live erspielen, stehen irgendwann die Plattenfirmen vor der Tür und wollen SOTB signen. Den Zuschlag bekommt am Ende Sanctuary Records. Das Debütalbum produziert Schneider zusammen mit seinem Freund, dem Strokes-Produzent Gordon Raphael, und dem schwedischen Mischergott Michael Ilbert (u.a. The Hives, The Hellacopters, Fireside). Heraus kommt ein rohes, rotziges Album, das die Einflüsse der Band, alte Hardcore-Helden wie Black Flag oder Fugazi, mitunter durchhören lässt.
In ihr zweites Album "Good Night And Good Luck", das 2007 bei Exile on Mainstream Records erscheint, stecken die Musiker ihre ganze Seele, was dazu führt, dass die zweite Platte auch die letzte ist. Mit dem Erscheinen des Longplayers geben SOTB auch bekannt, dass sie nach einer ausgiebigen Abschiedstournee getrennte Wege gehen. Im Pressetext heißt es, SOTB sei eine Band gewesen, "die es vermocht hat, aus dem Zusammenspiel von fünf unterschiedlichen Charakteren etwas zu schaffen, was nur als Summe funktioniert hat und wahrscheinlich eben genau daran auch wieder zerbrochen ist".
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