laut.de-Biographie
Stevie Ray Vaughan
Die Liste der Stars, die viel zu früh gestorben sind, verlängert sich am 26. August 1990 um einen Eintrag. Nach einem Konzert in Wisconsin mit seinem Bruder Jimmie, Buddy Guy, Robert Cray und Eric Clapton besteigt Stevie Ray Vaughan einen Hubschrauber, um nach Chicago zu fliegen. Kurz nach dem Start gegen 12.30 Uhr prallt das Fluggerät im dichten Nebel gegen einen Hügel. Die Karriere des wohl bedeutendsten Bluesgitarristen der 80er findet so ein abruptes Ende.
Vaughan kommt am 3. Oktober 1954 in Dallas/Texas auf die Welt. Sein großes Vorbild ist sein älterer Bruder Jimmie. Mit 17 verlässt er die Schule, um sich ganz und gar auf seine Musik zu konzentrieren. Seine ersten Sporen verdient er sich in diversen Amateurbands, bevor er seine erste eigene Formation The Cobras gründet. Nächste Station ist 1975 Triple Threat. Nachdem der ursprüngliche Sänger die Band verlässt, übernimmt Vaughan das Mikrophon und nennt seine Kombo in Double Trouble um.
Den Bandnamen leitet er vom Otis Rushs gleichnamigen Song ab. Die nächsten Jahre verbringen Double Trouble damit, sich in Texas einen Namen zu machen. 1982 spielen sie auf dem Montreux Jazz Festival zum ersten Mal in Europa. Die Reaktion des Publikums ist frostig, dafür lernen sie David Bowie und Jackson Browne kennen. Beide zeigen sich von der Intensität und rauhen Energie ihres Auftritts begeistert. Bowie sichert sich Vaughans versiertes Gitarrenspiel für sein kommendes Album "Let's Dance", Browne lädt sie für die Aufnahme ihres Debütalbums in sein Studio ein.
"Texas Flood" (1983) ist ein Riesenerfolg. Für Blues eher ungewöhnlich, klettert es bis auf Platz 38 der Billboard Charts. Trotz des hohen Zuspruchs und des kommerziellen Erfolgs verirrt sich Vaughan in den folgenden Jahren in einem Drogen- und Alkoholsumpf. Nach dem 86er Livealbum "Live Alive" legt er eine Auszeit ein und absolviert erfolgreich eine Entziehungskur. Sein Comebackalbum "In Step" (1989) ist das erfolgreichste seiner Karriere und bringt ihm einen Grammy für das beste Blues-Album ein.
Frühling 1990 nimmt er zusammen mit seinem Bruder Jimmie "Family Style" auf, das im Herbst veröffentlicht werden soll. Den Termin erlebt er aber nicht mehr. Mit vielen Liveaufnahmen und alternativem Studiomaterial reiht es sich in die lange Liste an Veröffentlichungen ein, die nach seinem Tod erscheinen.
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